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10.000 Menschen bei Gedenkfeier in Mauthausen

Den Toten von Mauthausen wird jedes Jahr am 13. Mai gedacht.
Den Toten von Mauthausen wird jedes Jahr am 13. Mai gedacht. ©Bilderbox
Jedes Jahr am 13. Mai findet die größte Befreiungsfeier Europas im ehemaligen KZ Mauthausen statt. Rund 10.000 Menschen kamen auch heuer.

Zu den Ehrengästen zählten – neben Botschaftern aus etwa 50 Ländern – Bundespräsident Dr. Heinz Fischer, Nationalratspräsidentin Mag. Barbara Prammer und Bundeskanzler Werner Faymann. Die Feier geht auf das Jahr 1946 zurück, in dem sich erstmals eine kleine Gruppe Überlebender an diesem Ort versammelt hatte.

Massenmord im Mittelpunkt der Gedenkfeier in Mauthausen

“Der Massenmord an den aus rassistischen Gründen ‘unerwünschten’ Menschen ist bis heute einzigartig in der Menschheitsgeschichte”, betonte der Vorsitzende des Mauthausen Komitee Österreich (MKÖ), Willi Mernyi, in seiner Eröffnung. Mauthausen war zwar nie ein offizielles ‘Vernichtungslager’, dennoch mussten 15.000 Juden und hunderte Roma und Sinti ihr Leben lassen. Dazu kommen noch die Tausenden Toten der Todesmärsche ungarischer Juden, die im Frühjahr 1945 auf dem Weg nach Mauthausen bzw. nach Gunskirchen starben. Die genaue Zahl ist bis heute nicht bekannt.

Gedenkfeier auch wichtig für die Jungen

Inzwischen sind es längst nicht mehr nur Überlebende und Politiker, die an dieser Feier teilnehmen. Es ist wichtig, die Gräuel von Mauthausen auch der jungen Generation zu vermitteln. Daher nahmen rund 500 von ihnen an einer eigenen Jugendgedenkveranstaltung teil. Jenny Mendl, die Enkelin des Überlebenden Johannes Müller, wandte sich an die Teilnehmer: “Es ist unfassbar für mich: In den letzten zehn Jahren mordeten in Deutschland neue Nazis. Die Opfer dieser Morde wurden verunglimpft und jetzt ist klar – es waren rassistische Morde! Mein Opa und die vielen anderen Zeitzeugen sind nicht mehr da – wir, die Enkelgeneration, sind jetzt gefragt! Wir sind nicht dafür verantwortlich, was der deutsche Faschismus verbrochen hat. Aber wir verantworten das Heute und das Morgen”, so Mendl bei der Gedenkfeier in Mauthausen.

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