Ein 34-jähriger Wiener, der sich im Internet kinderpornografische Bilder besorgt hatte, wurde am Mittwoch von einem Berufungssenat im Landesgericht rechtskräftig zu einer Geldstrafe von 1.400 Euro (70 Tagessätze zu je 20 Euro) verurteilt. Der Mann hatte gegen ein Urteil des Bezirksgerichts Rechtsmittel erhoben, da ihm die dort verhängte Geldstrafe zu hoch erschienen war:
Er habe schließlich für den Unterhalt seiner drei minderjährigen Kinder zu sorgen. Die Strafe wurde tatsächlich auf die Hälfte reduziert.
“Mündige” Nackte erwartet
Der Mann war im Zuge der so genannten Operation Landslide aufgeflogen: Bei der länderübergreifenden Aktion gegen eine im US-Bundesstaat Texas ansässige Vertriebsstelle von kinderpornografischem Material kam es in Österreich zu 285 Hausdurchsuchungen. 183 Verdächtige wurden schließlich angezeigt.
Darunter befand sich auch der dreifache Familienvater. Er gab an, er habe die anstößigen Bilder in einer Newsgroup mit dem Namen Teen erhalten. Nie und nimmer hätte er mit derartigen Fotos gerechnet, sondern mündige Abgebildete erwartet. Es sei ihm auch gar nicht möglich gewesen, die Bilder vor dem Downloaden anzusehen und zu kontrollieren: Die Software lasse erst ein Betrachten zu, wenn diese auf der Festplatte gespeichert sind.
Nachhilfe in Sachen Computer
Wenn ich gesehen hätte, was das für ein Dreck ist, hätte ich es eh gleich gelöscht, verantwortete sich der Computer-Freak, der während der Urteilsberatung dem auf diesem Gebiet eher unbedarften Staatsanwalt bereitwillig Nachhilfeunterricht erteilte.
Redaktion: Birgit Stadtthaler