Auch ein Bewohner des Bezirks Nimba sagte, die Menschen in der Stadt Bahn, wo sich das Blutbad zugetragen haben soll, wüssten von nichts. Dennoch sei die Lage in der Region kritisch. Die Gefechte in der Gegend dauerten offenbar an.
„Wir sind hier in einer schrecklichen Situation“, sagte Tegen Wanti, ein früherer Diplomat, der in der Ortschaft Florlay in der Nähe von Bahn lebt. Am Freitag hätten Rebellen der Bewegung für Demokratie in Liberia in seinem Heimatdorf mindestens 27 Menschen getötet.
Der Bezirk Nimba liegt in der Nähe der Grenze zur Elfenbeinküste und zu Guinea. Die Region ist reich an Diamanten, und Bahn ist eine der bedeutendsten Bergbaustädte. Das staatliche Radio hatte am Sonntagabend gemeldet, dort seien in der vergangenen Woche bei einem Massaker etwa 1.000 Menschen ums Leben gekommen. Eine Quelle für den Bericht wurde nicht genannt.
Informationsminister Reginald Goodrich und Verteidigungsminister Daniel Chea erklärten, ihnen lägen keine Informationen über ein Massaker vor. Allerdings sei die Lage angespannt, sagte Chea. Die Kämpfe konzentrierten sich seinen Angaben zufolge auf eine Brücke zwischen den Bezirken Nimba und Bong.