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1.000 Einbrüche, Schutzgelderpressung: Georgier-Bande

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Rund 1.000 Einbrüche und mehrere Schutzgelderpressungen in den vergangenen eineinhalb Jahren in Österreich werden einer georgischen Bande zur Last gelegt.

Ihr Kopf wurde vergangenen Samstag mit Hilfe der georgischen Polizei in Wien festgenommen. Die Bande ist laut Bundeskriminalamt (BK) nur ein kleiner Teil einer georgischen Verbrecherorganisation, die in Österreich, Spanien und Frankreich operiert.

In Österreich wurden seit Anfang 2005 vermehrt Einbruchsdiebstähle durch Georgier festgestellt. Die straff organisierte Bande hatte bei ihren Beutezügen einen Schaden von mehreren Millionen Euro angerichtet. Laut Exekutive brachen Mitglieder der Bande bei einigen Unternehmen mehrmals ein und forderten anschließend Schutzgeld von den Betroffenen.

Die Ermittlungen, die nun zur Zerschlagung der Bande führten, zogen sich über einen Zeitraum von rund eineinhalb Jahren. Vergangenen Samstag wurde der Kopf der Bande, der 39 Jahre alte Zaali M., in Wien festgenommen. 18 Personen wurden angezeigt, acht festgenommen, vier weitere Verdächtige sind laut den Ermittlern noch flüchtig. „Die Organisation macht alles. Einbrüche, Erpressung, Schlepperei“, sagte Erich Zwettler vom BK am Freitag bei einer Pressekonferenz in Wien. Sogar die österreichische Polizei wurde observiert, es habe Kontakte zur Exekutive gegeben.

Der mutmaßliche Anführer der Bande war ein so genannter Dieb im Gesetz, ein hochrangiges Mitglied der kriminellen Organisation, vergleichbar mit einem Paten der Mafia. „Diebe im Gesetz“ sind Menschen, die hoch in der Hierarchie der Verbrecherbanden stehen. „Diese Leute sind oftmals selbst nicht kriminell, sie dirigieren die Straftaten“, sagte Zwettler. Von der Sowjetunion und Georgien aus operieren die Kriminellen laut David Gogiberidze, Vertreter der georgischen Polizei, vor allem in Österreich, Spanien und Frankreich. Mehrere Millionen Dollar sollen sich in einer „gemeinsamen Kassa“ der Verbrecher befinden.

„Die Verhaftung war sehr wichtig, nicht nur für Georgien, besonders auch für Österreich“, sagte Gogiberidze. „Ohne die Zusammenarbeit mit den Kollegen aus Wien hätten wir diesen Erfolg nicht gehabt. Meiner Meinung nach sind die österreichischen Fachleute die Besten in Europa.“ In Kürze sollen den Ermittlern aus Österreich alle Informationen über die Organisation übergeben werden. Auch beim BK zeigte man sich erfreut: „Wir können stolz auf diesen Erfolg sein, der Fall ist jedoch noch nicht abgeschlossen“, sagte Zwettler.

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