“Wer alkoholisiert ein Auto lenkt spielt mit dem eigenen Leben und mit dem Leben der anderen Verkehrsteilnehmer russisches Roulette. Da die bisher gesetzten Maßnahmen nicht zum gewünschten Erfolg geführt haben, braucht es weitere Schritte”, stellt VCÖ-Experte DI Martin Blum fest. Aus Sicht des VCÖ ist wesentlich, bei den Hauptrisikogruppen anzusetzen.
Eine aktuelle VCÖ-Untersuchung zeigt, dass im Vorjahr 2.282 alkoholisierte Lenker einen Verkehrsunfall verursacht haben. 88 Prozent davon waren Männer, zwölf Prozent Frauen. Die VCÖ-Analyse nach Altersgruppen zeigt, dass 28 Prozent der alkoholisierten Lenker unter 25 Jahre jung waren. Dagegen waren nur sechs Prozent der Alkolenker 65 Jahre oder älter.
Der VCÖ fordert daher, dass die 0,1 Promillegrenze, die für Führerscheinneulinge zwei Jahre lang gilt, generell bis zum vollendeten 24. Lebensjahr ausgeweitet wird. Zudem betont der VCÖ, dass die Strafhöhen in Österreich für Alkolenker zu niedrig sind, die Erhöhung im Vorjahr war zu gering. Das war auch ein Ergebnis der heute präsentierten Alkolenkerstudie: Die Erhöhung der Strafen für Alkolenker hat im Vorjahr kaum Wirkung gehabt. “Österreich liegt bei den Alkostrafen im Mittelfeld, obwohl der Lebensstandard und die Einkommen im Spitzenfeld liegen. Es braucht eine spürbare Erhöhung der Strafen für Alkolenker”, so VCÖ-Experte Blum.
Junge Autofahrer sind Hauptrisikogruppe bei Alkohol am Steuer (Anzahl alkoholisierte Lenker, die Unfall verursacht haben im Jahr 2009):
Lenker unter 25 Jahre: 629 (28 Prozent)
25 bis 34 Jahre: 542 (24 Prozent)
35 bis 44 Jahre: 464 (20 Prozent)
45 bis 54 Jahre: 348 (15 Prozent)
55 bis 64 Jahre: 171 (7 Prozent)
65 Jahre und älter: 126 (6 Pozent)
Quelle: Statistik Austria, VCÖ 2010