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0:1-Niederlage für Capello kein Grund zur Panik

Der Italiener ist noch nicht beunruhigt
Der Italiener ist noch nicht beunruhigt
Fabio Capello erlebt derzeit die wohl schlimmste Zeit seiner Fußball-Trainerkarriere. Nach dem 0:1 am Samstagabend in Wien fielen die von ihm betreuten Russen auf Platz drei der EM-Quali-Gruppe G zurück. Bereits fünf Punkte fehlen der "Sbornaja" auf Spitzenreiter Österreich. Für Capello besteht trotzdem kein Grund zur Panik, der Italiener ist noch immer von der EM-Teilnahme Russlands überzeugt.


“Es liegen noch sechs Spiele vor uns”, betonte der 68-Jährige, der die Tabellensituation nicht überbewertet wissen wollte. “Österreich hat drei von vier Spielen zu Hause bestritten, sie müssen also noch auswärts gegen uns, Schweden und Montenegro antreten. Es ist daher noch ein weiter Weg bis zum entscheidenden Moment der Qualifikation.”

Ob er diesen mit Russland weitergehen darf, ist jedoch mehr als ungewiss, da Capello schon vor dem Österreich-Gastspiel im Kreuzfeuer der Kritik gestanden war. Nun wurden die Stimmen nach seiner Ablöse im größten Land der Welt noch lauter, hat doch die “Sbornaja” in diesem Jahr nur ein einziges ihrer sieben Pflichtspiele (4:0 zu Hause gegen Liechtenstein) gewonnen. “Die russische Nationalmannschaft am Abgrund”, titelte deshalb die Sportzeitung “Sowjetski Sport” nach der Niederlage gegen das ÖFB-Team.

Capello sprach dagegen von einem guten Spiel seiner Mannschaft in Wien. “Mit der Leistung bin ich zufrieden, nur nicht mit dem Ergebnis”, meinte der ehemalige Erfolgscoach der Spitzenclubs AC Milan, Real Madrid, AS Roma und Juventus Turin, die er allesamt zu Meistertiteln geführt hatte. “Das Resultat geht nicht in Ordnung, denn wir haben gut gespielt. Wir hatten unsere Torchancen, die wir leider nicht genützt haben. Das ist unser Problem. Und dann haben wir diesen einen Fehler gemacht, den Österreich mit dem Tor bestraft hat.”

Für Capello war der entscheidende Treffer von Rubin Okotie in der 73. Minute allerdings irregulär. “Österreich war sehr gut im Konter. Auch das Tor haben sie nach einem Konter erzielt, wobei gleich zwei ihrer Spieler abseits waren”, erklärte der russische Teamchef, der für die Vorstellung des Gegners voll des Lobes war. “Österreich hat ein starkes Team, das sehr viel Pressing spielt und extrem viel läuft. Diese Mannschaft kämpft die ganze Zeit aufopferungsvoll.”

Russlands Auswahl hat solche Tugenden zuletzt oft vermissen lassen und ist mittlerweile in der FIFA-Weltrangliste hinter Österreich zurückgefallen. Dazu sind die Gehaltszahlungen des Verbandes an Capello seit dem peinlichen Gruppen-Aus bei der WM in Brasilien eingestellt worden. Das freundschaftliche Länderspiel der Russen am Dienstagabend in Budapest gegen Ungarn könnte deshalb zur Abschiedsvorstellung für den Italiener werden.

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