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„Sie hätten mich um ein Haar erwischt“

In Venezuela ist nach offiziellen Angaben ein Mordanschlag auf den linksnationalistischen Staatspräsidenten Hugo Chavez vereitelt worden.

„Sie hätten mich um ein Haar erwischt“, sagte Chavez am Sonntagabend (Ortszeit) in Caracas. Demnach sollte der Anschlag am Samstag unmittelbar nach der Rückkehr des Staatspräsidenten von einer Europareise verübt werden.

In einer Rundfunksendung sagte Chavez, er habe auf dem Rückflug aus Europa außerplanmäßig in Maracay (rund 100 Kilometer westlich der Hauptstadt) landen müssen. Zuvor habe er von dem auf dem internationalen Flughafen von Caracas geplanten Anschlag erfahren. In Flughafennähe habe es eine Schießerei zwischen Sicherheitskräften und der mutmaßlichen Attentäter-Gruppe gegeben. Die Angreifer seien unerkannt entkommen. Eine Waffe und Papiere mit Namen von Oppositionspolitikern seien sichergestellt worden.

Erst vor zwei Wochen, am Vortag einer Antiregierungskundgebung, hatte Chavez von einem vereitelten Putsch berichtet. Unterdessen begann am Montag im südamerikanischen Öl-Land ein Generalstreik. Damit will die Opposition den Rücktritt von Chavez und Neuwahlen erzwingen. Bei dem Generalstreik handelt es sich um den dritten Ausstand gegen Chavez innerhalb eines Jahres.

Der frühere Oberstleutnant und Ex-Putschist Chavez (48) war im April nach einem Streik mit 20 Toten von einer bürgerlich-militärischen Bewegung aus dem Amt gejagt und festgenommen worden. Nach knapp 48 Stunden hatten zivile und militärische Regierungsanhänger jedoch seine Rückkehr an die Macht durchgesetzt.

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