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„Galileo“ in der Jupiter-Atmosphäre verglüht

Nach 14-jähriger Reise durch den Weltraum ist die Raumsonde „Galileo“ am Sonntag in die Atmosphäre des Jupiters gestürzt und verglüht.

Die US-Raumfahrtbehörde NASA wollte damit verhindern, dass „Galileo“ ungewollt auf dem Jupiter-Mond Europa aufschlägt. Die Astronomen der NASA befürchten, dass in einem solchen Fall Krankheitserreger möglicherweise existierendes Leben auf Europa gefährden könnten.

„Galileo“ trat am Sonntag um 20.57 Uhr (MESZ) mit einer Geschwindigkeit von 173.770 Kilometern in der Stunde in die turbulente Atmosphäre des Jupiters ein, wie die NASA mitteilte. Das letzte Signal der Sonde traf 52 Minuten später auf der Erde ein. „Galileo“ kreiste seit 1995 um den Jupiter. Die Mission kostete 1,5 Milliarden Dollar.

Das 1.350 Kilogramm schwere Raumfahrzeug sollte in der Jupiter- Atmosphäre völlig zerstört werden. An Bord von „Galileo“ befinden sich offenbar Millionen von Mikroben, die wahrscheinlich vor allem im Kühlwasser der atombetriebenen Sonde entstanden sind. Beim Start von „Galileo“ im Jahr 1989 gab es noch keine umfassende mikrobiologische Reinigung von Raumfahrzeugen, wie sie bei der NASA inzwischen zum Standard gehören. Heute weiß man entgegen früheren Annahmen, dass manche Mikroben selbst extremen Temperaturen und Strahlung widerstehen können.

Auf dem Jupitermond Europa, dessen Ozeane von Eis bedeckt sind, könnte es nach Einschätzung von Astronomen außerirdisches Leben geben. Daher dürfe er nicht unnötig gefährdet werden, erklärte der für den Schutz von Planeten zuständige NASA-Astronom John Rummel. Die Mission von „Galileo“ ist eines der erfolgreichsten Projekte der NASA. Die Sonde umkreiste den Jupiter 35 Mal und schickte zahllose Messdaten zur Erde.

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