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„Gerade arme Senioren geben immer etwas“

Sulz - Im März gehen sie wieder von Haus zu Haus. In Sulz machen sich die zehn Frauen des Sozialkreises der Pfarre auf den Weg. Rosalinde Stückler koordiniert dort die Haussammlung der Caritas.

2008 hat die Pfarre Sulz der Caritas „inklusive Kirchenopfer und Augustsammlung” 8355 Euro überwiesen. Das Geld, das 1500 ehrenamtliche Sammler in ganz Vorarlberg zusammentragen, „bleibt im Land”. Das betont Rosalinde Stückler. Immer wieder wird sie danach gefragt. „Die Menschen sind verunsichert, was mit ihrem Geld passiert.” Manche lassen die Haustür auch zu, wenn Rosalinde Stückler klingelt. Dann versucht sie es später halt noch einmal. Nicht, weil sie so aufdringlich wäre. „Man kann ja niemanden zwingen.” Aber die Not kennt sie halt, die es zu lindern gilt.

Allein und hilfsbedürftig

Seit 1992 leitet sie den Sozialarbeitskreis der Pfarre in Sulz. Auch in ihrer Gemeinde kennt sie ältere Menschen, „die völlig vereinsamen, wenn der Partner stirbt”. Generell werden die Menschen älter und hilfsbedürftiger. Rosalinde Stückler arbeitet auch im Mobilen Hilfsdienst mit. Seit zehn Jahren ist sie Pfarrgemeinderätin. Sie weiß, wovon sie spricht. Und sie weiß, wo sie verlässlich nicht abgewiesen wird. „Gerade ältere Menschen, die mit wenig Pension auskommen müssen, geben immer etwas.” Die landesweite Haussammlung schafft die Basis für die Arbeit der Caritas. Mit den Spenden werden verschiedene Formen von betreutem Wohnen ermöglicht, die Hospizbewegung kümmert sich um Kranke und Sterbende, SOS-Beratungsstellen helfen Menschen in Not über die ärgsten Schwierigkeiten hinweg.

Selbstständig leben

„92,5 Prozent der Spenden kommen den Menschen in Not zugute”, sagt Elke Kager von der Caritas und erzählt die Geschichte des 39-jährigen Martin Müller aus Nüziders. Der bewältigt sein Leben heute selbstständig. „Das war nicht immer so.” Müller hat Lernschwierigkeiten. Seit drei Jahren nimmt er das Caritas-Angebot „Leben in Selbstständigkeit” (LiS) in Anspruch. Seine Beraterin Andrea Prestel hat ihm den Weg in eine betreute Wohngemeinschaft geebnet. Heute ist er „rundum zufrieden”.

 

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