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„Eros-Hotline“ der Wienbibliothek sorgt für Aufregung

Dass die Wienbibliothek im Rathaus ihre erotische „Secreta“-Sammlung auf unübliche Weise bewirbt, sorgt nun für Schlagzeilen.

„Na bumm: Stadt Wien betriebt Eros-Hotline!“, titelte am Dienstag die Gratiszeitung „Heute“. Auch ORF ON berichtete über das kostenpflichtige Angebot. In der Bibliothek betonte man auf APA-Anfrage, dass die Aktion im Rathaus abgesprochen worden sei und man damit auch nichts verdiene.

Bereits seit 4. April kann man sich unter der Nummer 0930/128777 um 39 Cent pro Minute von Anne Bennent Texte von H. C. Artmann, Annemarie Weber, Gottfried Keller oder Ferdinand Lasalle vorlesen lassen. Mit der Aktion (sie läuft noch bis 31. Mai) soll die rund 1.200 Bände umfassende Sammlung mit Texten und Bildern aus dem 18., 19. und 20 Jahrhunderts bewerben. Auch bei der „Langen Nacht der Liebe“, die der Aktionsradius Augarten am vergangenen Sonntag im Hotel Orient veranstaltet hat, kamen die Texte zum Einsatz.

„Bis jetzt haben 158 Personen angerufen“, so Wienbibliothek-Sprecherin Suzie Wong: „Es sind circa 660 Minuten vertelefoniert worden.“ Trotzdem: „Die 39 Cent sind für uns ein Nullsummenspiel.“ Bei normaler Anruffrequenz decke man gerade einmal die Kosten für die bei der Telekom angemieteten Nummer. Ursprünglich habe man die Hotline gratis anbieten wollen, doch dann hätte die Bibliothek allein die Kosten tragen müssen.

Dass die Schlagzeilen für Nervosität sorgen, bestritt die Sprecherin: „Es ist eh schön, dass wir jetzt so in den Medien sind.“ Man habe aus der Hotline-Idee nie ein Geheimnis gemacht, und sie sei auch mit dem Büro von Kulturstadtrat Andreas Mailath-Pokorny (S) abgesprochen worden.

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