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„Die anderen spielen mit der Eisenbahn“

©VMH/Bernd Hofmeister
Walter Batruel macht Musik, Blues, und das schon seit Jahrzehnten.

„Auf einem Floß auf dem Rhein, den Anker werfen und schaukelnd in den Sternenhimmel schauen, das ist es”, schwärmt Walter Batruel. Achtung, der Blues-Musiker ist deswegen noch lange kein Träumer. Er selbst beschreibt sich als „absolut einschätzbar”. Auch seine Frau Ulrike hätte gewusst, auf wen sie sich da vor rund 35 Jahren ein­gelassen hat. „Ich mache keinem etwas vor.” Den Blues im Blut, wirkt der Hohenemser im Gespräch sehr geerdet. Nach der Hauptschule hatte sich für ihn das mit dem Schulbankdrücken erledigt, bei einem Tanzmusiker hat er die ersten Griffe auf der Gitarre gelernt, ein paar Stunden in einer Musikschule kamen dazu, alles Weitere brachte er sich mittels Selbststudium bei. „Die anderen spielen mit der Eisenbahn, ich mache Musik”, definiert er trocken sein Hobby, das somit auch sein Beruf wurde. Mitte der Sechzigerjahre war Batruel, der die Beatles ebenso gern hörte wie die Stones, den aber auch Eric Clapton beeindruckte, Gründungsmitglied der legendären „Gamblers”.

In ganz Europa

Nach einiger Zeit in Vorarl-berg ging man auf Tournee, wurde in ganz Europa gebucht. Bei Konzerten in Spanien kamen gerne einmal bis zu 3000 Besucher. „Besser hätte es nicht laufen können”, resümiert Batruel diese Jahre. Ursprünglich hätte das Ziel, das er sich als Bub ausmalte, Hamburg sein sollen. Schiffe zogen ihn an. Das erwähnte Floß am Alten Rhein ist ein Rückzugsgebiet geworden. Eine Baumhütte legte bis vor Kurzem zudem Zeugnis von seiner Naturverbundenheit ab. Die musste weg. Der Blues ist ihm und seinem Publikum geblieben. Mit der „Bluesmaschin”, einer selbst entwickelten Einrichtung, mit der er mehrere Instrumente spielen kann, tritt er nach wie vor auf. Aber auch mit Kollegen. Seine Musik überzeugt Kenner und Neueinsteiger. Und sie verbindet. Über Jahrzehnte.

 

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