Das berichtete Rechtsanwalt Johannes Öhlböck, der zwei mutmaßliche Opfer von systematischen Vergewaltigungen und Misshandlungen vertritt, am Dienstag vor zahlreichen Medienvertreter aus dem In- und Ausland im Rahmen einer Pressekonferenz in Wien.
Todesfälle in Wiener Heim Schloss Wilhelminenberg
Laut Öhlböck soll eine Frau, die von 1948 bis 1953 im Heim Schloss Wilhelminenberg untergebracht war, die Schilderungen seiner beiden Mandantinnen “voll bestätigt” und darüber hinaus von Todesfällen berichtet haben. “Kinder sind zu Tode gekommen. Das Opfer hat das sehr authentisch geschildert. Details kann ich dazu heute nicht preisgeben, weil sie noch Gegenstand von Untersuchungen sind”, sagte der Anwalt.
Serienvergewaltigungen in Wiener Heim
In einem Fall soll die mittlerweile über 70 Jahre alte Frau unmittelbare Zeugin eines Vorfalls im Heim gewesen sein und sowohl den Namen des Opfers als auch den Namen des Täters bekanntgegeben haben, präzisierte Öhlböck auf Nachfrage. Der Tod des betreffenden Kindes sei “unmittelbare Folge einer Misshandlung” gewesen. In einem weiteren Fall habe die Frau von einer “Gruppe von Todesfällen” berichtet, diese aber nicht mit eigenen Augen wahrgenommen.
Die Stadt Wien teilte unterdessen am Dienstag auf Anfrage der APA mit, dass eine Anzeige zu einem möglichen Todesfall im ehemaligen Kinderheim am Wilhelminenberg vorliegt. Das Verfahren sei jedoch von der Staatsanwaltschaft bereits 2010 eingestellt worden, hieß es. Laut Rathaus hat sich im Vorjahr eine Frau an die Stadt gewandt, die davon berichtete, dass in den 1950er Jahren ein Kind zu Tode gekommen ist.
Kind zu Tode geprügelt
Laut “Kurier” soll in den fünfziger Jahren eine Lehrerin im Kinderheim Schloss Wilhelminenberg ein Kind in einer Schulklasse zu Tode geprügelt haben. Dies berichtet die Tageszeitung auf ihrer Website unter Berufung auf eine heute 69-jährige Frau, die als damaliger Zögling die Misshandlung mit eigenen Augen wahrgenommen haben will.
“Mein Gott, wenn jemand atmet… dann sieht man ja, wie sich der Brustkorb bewegt… da war nix”, zitiert der “Kurier” die Zeugin. Die Lehrerin soll jemanden gerufen haben, um die Wiener Rettung zu verständigen. Diese soll das Mädchen dann im Klassenzimmer zugedeckt und abtransportiert haben.
Was die angeblichen Serienvergewaltigungen in dem 1977 aufgelassenen Heim betrifft, belastet die 69-Jährige auch angeblich dort tätige männliche Erzieher. Diese wären nachts in die Schlafsäle eingedrungen und hätten die Mädchen vergewaltigt, so der “Kurier”.