“Ich hab’ nicht immer nur gute Erfahrungen mit Menschen gehabt”, erklärte der Angeklagte. Zwischen ihm und seinem Nachbarn – einem 29 Jahre alten Familienvater – dürfte es in dem Wohnhaus in Wien-Favoriten schon länger “gegärt” haben. Zentraler Streitgegenstand: Das Gang-WC, das sich die beiden zu teilen hatten.
Nachbar mit Samuraischwert bedroht
Darüber hinaus störten den Jüngeren die Renovierungsarbeiten, die der Nachbar mit seinem Schwager in seiner Wohnung durchführte. Es war laut, im Hausgang lag Schutt. Als es am 12. Dezember 2013 draußen wieder pumperte, reichte es dem 27-Jährigen. “Er hat das Schwert mit beiden Händen gehoben und ist auf uns zugekommen”, berichtete der Nachbar als Zeuge Richter Christian Böhm.
Prozess in Wien wurde vertagt
Die bedrohten Männer zogen sich zurück und verständigten die Polizei. Als zwei Beamte eintrafen, hatte sich der Angeklagte wieder in seine Wohnung begeben. Auf das Klopfen der Polizei reagierte er mit einem neuerlichen Griff zum Schwert, ehe er die Tür aufmachte: “Wie ich die Polizisten gesehen hab’, hab’ ich es aber eh gleich fallen gelassen.”
Die Beamten stießen in der Wohnung des 27-Jährigen neben dem Samuraischwert auf eine Machete und zwei Armbrüste. Die Verhandlung wurde zur ergänzenden Beweisaufnahme auf unbestimmte Zeit vertagt. (APA)