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Welche Rolle übernimmt Conchita Wurst beim ESC 2015?

Conchita Wurst wird beim ESC auf jeden Fall auf der Bühne zu sehen sein.
Conchita Wurst wird beim ESC auf jeden Fall auf der Bühne zu sehen sein. ©APA
Welche Rolle übernimmt Conchita Wurst beim Eurovision Song Contest 2015 in der Wiener Stadthalle? Wird sie moderieren? Wird sie im Green Room des Bachstage-Bereichs berichten? Im Interview verät sie, dass sie diesbezüglich noch nicht ihr "ganzes Menü bestellt" habe.
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Haben Sie das Gefühl, dass Sie mit Ihrem Sieg beim Song Contest etwas in punkto Toleranz bei den Menschen verändert haben?
Conchita Wurst: In Zeiten von Facebook sind die Menschen sehr schnell mit ihren Meinungen, und man ist sehr schnell an Personen dran. Aufgrund der Tatsache, dass diese Kommunikation so schnell funktioniert, weiß ich auch, dass sich etwas geändert hat. Weil mir Menschen ihre Geschichten erzählen. Mein Sieg beim Song Contest war sicher ein Statement. Aber ein Statement reicht halt nicht, um eine Gesellschaft zu verändern. Deswegen ist es ein ganz langer Weg. Ich bin nicht pessimistisch veranlagt, aber ich fürchte fast, dass das eine Lebensaufgabe wird – die ich mir selbst ausgesucht habe, das verlangt ja auch niemand von mir.

Wenn Sie sagen Lebensaufgabe: Würden Sie sich als Toleranzbotschafterin sehen? Und wo endet für Sie persönlich Toleranz im Alltag?

Zum einen bin ich keine Botschafterin. Ich mache das aus sehr egoistischen Gründen, weil ich nicht anders kann. Ich bin ein Mensch, der für Gerechtigkeit kämpft, weil ich mich dann besser fühle. Außerdem ist Toleranz für mich mittlerweile zu wenig. Ich finde auch, dass dieses Wort überstrapaziert wird und es immer noch ein großes Schlupfloch lässt. Ich will nicht toleriert werden, ich will akzeptiert werden. Ich will nicht, dass man mich duldet. Ich will respektiert werden, wie jeder andere Mensch, und das hat auch jeder verdient. Somit geht es mir mehr um Akzeptanz und Respekt, und das hat für mich kein Ende. Ich glaube, dass wir alle unschuldig geboren sind. Und dass uns die Gesellschaft, unsere Eltern, unsere Freunde, unser Umfeld zu dem machen, was wir sind.

Man sollte sich manchmal die Zeit nehmen, und sich fragen, warum machen Menschen das, was sie tun? Wie würde ich mich fühlen, wenn ich ein Land regiere, und 16 Leute reden auf mich ein und sagen, ich muss das und das und das machen? Nicht, dass ich gewisse Rechtsverabschiedungen damit entschuldige, das gar nicht. Aber es ist vieles einfach nicht so, wie es nach außen scheint. Ich versuche wirklich allen Menschen diesen Respekt entgegen zu bringen. Ich denke nicht, dass man alles zerlegen muss. Aber man sollte sich wenigstens die Zeit nehmen, nicht unnötig aggressiv zu werden.

Kommen wir wieder zum Song Contest: Können Sie schon verraten, in welcher Form Sie bei der Show in der Wiener Stadthalle involviert sein werden?

Ich habe mein ganzes Menü noch nicht bestellt. Wir haben schon Ideen, die kommen von allen Seiten. Es gibt Dinge, die ich gerne machen würde, wie den Green Room hosten. Ich will natürlich singen, will die Trophäe übergeben. Im Großen und Ganzen sind wir uns da sehr einig, es gibt nur ein paar Einzelheiten und Details zu klären. Ich denke, es wird sich im größten Teil darauf beschränken, dass ich singe, eine Trophäe übergebe und vielleicht noch mit den Kandidaten plaudern darf. Das ist jetzt das Wunschpaket von mir.

Vom Menü gestrichen wurde also die Moderation?

Ja, die Moderation habe ich gestrichen. Das war ein bisschen voreilig von mir. Die ganze Show zu hosten, dann auch noch zu singen, die Trophäe zu übergeben – nein. Aber es ist ja nicht der letzte Song Contest, habe ich mir sagen lassen. (APA)

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