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Votivkirchen-Flüchtlinge: Gemeinsamer Appell von Caritas, Diakonie und ai

Seit einem Monat campieren die Asylwerber in der Votivkirche
Seit einem Monat campieren die Asylwerber in der Votivkirche ©APA
Am Donnerstag haben Caritas und Diakonie gemeinsam mit amnesty international (ai) an die Politik appelliert, für die Flüchtlinge in der Votivkirche "rasch eine gute und friedliche Lösung" zu finden. Zugleich zogen sie eine kleine Bilanz, da sich die Asylwerber seit einem Monat in der Kirche aufhalten.
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Am 18. Dezember 2012 schlugen die Flüchtlinge in der Votivkirche ihr Quartier auf. Vergangene Nacht hätten wieder 45 Menschen dort genächtigt, hieß es in der Bilanz der NGOs zum Thema. Aufgrund des Hungerstreiks seien mittlerweile “rund 25 ambulante bzw. stationäre Krankenhausaufenthalte” erforderlich gewesen.

Caritas: Forderungen nicht unrealistisch

Es gehe den Flüchtlingen mittlerweile “nicht mehr um unrealistische Forderungen”, betonten der Wiener Caritas-Direktor Michael Landau, Diakonie-Direktor Michael Chalupka sowie ai-Generalsekretär Heinz Patzelt in einer gemeinsamen Aussendung und nannten als Beispiel das ursprüngliche Begehr, die Fingerabdrücke der Betroffenen zu löschen. Die Flüchtlinge forderten vielmehr schlicht “ihre Menschenrechte ein”: Etwa, einer sinnvollen Arbeit nachgehen zu können und in menschenwürdigen Quartieren untergebracht zu werden.

Die drei NGOs drängten daher konkret auf “rasche, qualitätsvolle Asylverfahren”, eine “echte Möglichkeit, zu arbeiten und für sich selbst sorgen zu dürfen” sowie einheitliche Qualitätsstandards für die Unterbringung und laufende Kontrollen der Quartiere auf diese Standards hin. Das Lager in der Votivkirche sei “ein Hilfeschrei von Menschen in Not, die auf grundsätzliche Probleme und Verbesserungsbedarf aufmerksam machen”, wurde betont. Bundeskanzleramt und Innenministerium seien nun aufgerufen, entsprechende Verbesserungen in die Wege zu leiten.

NGO-Appell an Flüchtlinge: Hungerstreik beenden

Die Flüchtlinge werden weiterhin von Caritas und Johannitern betreut, wobei die NGO-Vertreter unterstrichen, dass man sie weiterhin “eindringlich” bitte, den “Hungerstreik besser heute als morgen beenden und ihre Gesundheit nicht weiter gefährden”.

Die FPÖ Wien wetterte am Donnerstag weiter gegen die Asylcamper in der Votivkirche, diese würden die Republik “seit Wochen an der Nase herumführen”, so der Stadtrat David Lasar. Die Grünen wiederum warfen der Regierung Untätigkeit vor, sie finde “seit Wochen keinen Ausweg aus der Pattsituation”, wie Menschenrechtssprecherin Alev Korun zur Situation der Flüchtlinge kritisierte.

(apa/red)

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