Der Präsidentschaftskandidat soll am Donnerstagabend am Hochschulinstitut für internationale Studien und Entwicklung (IHEID) in Genf an einer Diskussionsrunde zum Thema “Können Europäische Politiker die Migrationskrise lösen?” teilnehmen.
Offener Brief gegen Auftritt des blauen Präsidentschaftskandidaten
Im Offenen Brief beklagen die Unterzeichner, dass Hofer “mit verschiedenen rechtsextremen Gruppierungen und deren Gedankengut wie Islamophobie, Homophobie und Antisemitismus in Verbindung gebracht” werde. “Wie der Hochkommissar für Menschenrechte letzten Monat feststellte, benützen Hofer und seine populistischen Gesinnungsgenossen ‘Halbwahrheiten und grobe Vereinfachungen’ um Angst und Hass zu schüren. Diese Taktik steht im Widerspruch zu akademischen Debatten und konstruktiven Diskussionen, die eine Universität fördern und pflegen sollte”, heißt es darin.
Der Brief wurde nach Angaben einer Unterzeichnerin von mehr als 130 besorgten Studenten, Professoren, Alumni und Mitarbeitern des Instituts unterschrieben, und dem Direktor des Instituts, Philippe Burrin, überreicht.
Rechtfertigung des Institutsdirektors
Burrin erklärte am Dienstag gegenüber dem Westschweizer Radio RTS, ihm erscheine es normal, dass auch die Standpunkte von Personen angehört werden, die eine verbreitete Meinung repräsentieren. Gegenüber der Zeitung “Tribune de Geneve” betont er, dass die Werte, die Hofer verkörpert, “im Gegensatz zu den Werten des Hochschulinstituts stehen”. Doch Populismus spreche in Europa viele Wähler an. Der Runde Tisch am IHEID sei dafür da, Fragen an Politiker zu ihrem Umgang mit dem Thema Migration aufzuwerfen.
Hofers Sprecher Martin Glier bestätigte gegenüber der APA, dass Hofer am Donnerstag in Genf an der Diskussion teilnehmen werde. Von dem Offenen Brief der Studenten und Professoren wusste er nichts, aber zeigte sich überzeugt: “Sie werden begeistert sein, nicht besorgt.”
(apa/red)