FPÖ und Grüne werden gegenüber dem Ergebnis von 2008 wohl deutlich zulegen. Das Team Stronach wird laut vorliegenden Daten den Einzug locker schaffen, muss aber mit weniger Stimmen rechnen als noch in der ersten Jahreshälfte. Mehr als fraglich scheint der Einzug für das BZÖ. Und auch die neue Partei NEOS hat nur schwache Chancen auf das Überspringen der Vier-Prozent-Hürde.
Aktuelle Umfragewerte der Parteien
Betrachtet man die Umfragen seit Juli, so liegt die SPÖ in der Sonntagsfrage zwischen 26 und 28 Prozent; die ÖVP kommt auf 22 bis 26 Prozent, mit zuletzt fallender Tendenz.
Für die FPÖ deuten die September-Umfragen auf einen Schwung nach oben, zuletzt lagen die Freiheitlichen bei 20 bis 21 Prozent. Im August gab es aber auch Umfragen, die nur 18 Prozent für die FPÖ auswiesen.
Die Grünen dürfen sich zwar auch auf einen deutlichen Zugewinn einstellen, allerdings deuten die letzten Umfragen eher auf einen fallenden Trend hin. Die seit Juli veröffentlichten Zahlen geben der Öko-Partei zwischen 12 und 16 Prozent, zuletzt pendelten sie sich bei etwa 14 Prozent ein.
Team Stronach schafft den Einzug
Den Einzug in den Nationalrat aus derzeitiger Sicht klar schaffen dürfte das Team Stronach – allerdings mit deutlich weniger Stimmen als noch in der ersten Jahreshälfte prognostiziert. Die Umfragen für die neue Partei pendelten seit Juli zwischen sechs und zehn Prozent, zuletzt ging auch hier die Kurve eher nach unten.
Mehr als Zittern um einen erneuten Einzug muss das BZÖ. Die Umfragen gingen zwar im September dezent nach oben, das Erreichen der notwendigen Vier-Prozent-Hürde scheint für die Orangen aber dennoch ein mehr als wackeliges Unterfangen. Nur einige wenige Umfragen sehen die Partei von Josef Bucher über der Vier-Prozent-Marke, meist wurde das Bündnis zwischen zwei und vier Prozent ausgewiesen. Ein ähnliches Ergebnis lassen die Zahlen für die neue Partei NEOS erwarten.
NEOS und BZÖ im Nationalrat?
Spannend werden könnte die Frage des Einzugs in den Nationalrat aber nicht nur für BZÖ und NEOS selbst werden, sondern auch für SPÖ und ÖVP. Denn schaffen allen Erwartungen zum Trotz beide der kleinen Parteien den Sprung ins Hohe Haus, so dürfte die absolute Mandatsmehrheit für Rot-Schwarz – und damit die einzige Möglichkeit einer (realistischen) Zweier-Koalition – weg sein. Scheitert eine der beiden Parteien aber an der Vier-Prozent-Klausel, so haben SPÖ und ÖVP bei der Nationalratswahl mit an Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit weiterhin die Mandatsmehrheit. (APA)