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Song Contest 2017 findet in Kiew statt

Jamala brachte den Song Contest in die Ukraine.
Jamala brachte den Song Contest in die Ukraine. ©AFP
Es ist fix: Der Austragungsort des 62. Eurovision Song Contest (ESC) wird Kiew sein. Das teilten die European Broadcasting Union (EBU) und der nationale Fernsehveranstalter NTU mit.
Streit um Austragungsort
Jamala gewann Song Contest 2016

Die ukrainische Hauptstadt setzte sich damit gegen Odessa und Dnipro durch, die ebenfalls in der engeren Auswahl waren.

“Kiew hat eine exzellente Vorstellung abgeliefert und wir freuen uns auf die Zusammenarbeit, um für kommenden Mai eine elektrisierende Show auf die Beine zu stellen”, wird Song-Contest-Executive Supervisor Jon Ola Sand in der Mitteilung zitiert. Die beiden Semifinale sowie das Finale werden in der größten Veranstaltungshalle der Stadt, dem 11.000 Menschen fassenden International Exhibition Centre, stattfinden.

Jamala siegte für Ukraine – ESC goes Kiew

Mit ihrem Sieg in Schweden beim diesjährigen ESC hat die Sängerin Jamala (“1944”) den Wettbewerb in ihre Heimat geholt – wobei die Ukraine nach 2005 damit zum zweiten Mal Schauplatz des Song Contest ist. Auch damals fanden die Shows in Kiew statt. Im kommenden Jahr werden die Semifinale am 9. sowie 11. Mai und das große Finale am 13. Mai über die Bühne gehen.

Karten für die Shows sollen nicht vor Ende des Jahres in den Verkauf gehen, dann werde auch die finale Teilnehmerzahl feststehen. Bis Mitte September haben die EBU-Mitgliedsstaaten Zeit, über eine Teilnahme zu entscheiden.

Österreich gelang beim diesjährigen ESC in Schweden mit Zoe der 13. Platz.

Ukrainische Mitbewerber frustriert

Kiews Mitbewerber um die Austragung reagierten frustriert auf die am Freitag verkündete Entscheidung. Von einer “Farce” schrieb Boris Filatow, Bürgermeister von Dnipro, bei Facebook. Von Anfang an sei klar gewesen, dass “die Finanzströme niemals den Regionalhauptstädten gegeben werden”.

Enttäuscht gab sich auch Michail Saakaschwili, Gouverneur des Gebietes Odessa, das neben Dnipro zuletzt noch im Rennen gewesen war. Die Entscheidung für Kiew sei ein weiteres Beispiel für Lügen und verfehlte Politik. “Alle Illusionen sind dahin, und ich bin sicher, dass für die Errichtung des ukrainischen Staates neue Ansätze und andere Leute nötig sind”, kritisierte er. Trotz einer angekündigten Dezentralisierung mit mehr Vollmachten für die Regionen gehen nach wie vor mehr als 80 Prozent der Steuereinnahmen nach Kiew.

“Herzlichen Glückwunsch an die Menschen in Kiew”, kommentierte Staatschef Petro Poroschenko im Kurznachrichtendienst Twitter die Entscheidung für die Hauptstadt. Die Ukraine will trotz ihrer kriselnden Wirtschaft mindestens 1,2 Milliarden Hryvnia (33 Millionen Euro) für die ESC-Show ausgeben. Die Arena in Kiew, in dem der Wettbewerb kommendes Jahr stattfindet, soll modernisiert werden.

Sicherheitsbedenken

Kiews Bürgermeister Vitali Klitschko versprach, den Gesangswettbewerb auf höchstem Niveau zu organisieren. “Die Hauptstadt ist für Veranstaltungen dieses Kalibers objektiv der am besten vorbereitete und geeignete Ort”, teilte der 45-jährige Ex-Boxweltmeister mit. Die Dreimillionenstadt Kiew hatte den ESC schon 2005 gestemmt. Damals war die Ukraine nach dem Sieg von Ruslana (“Wild Dances”) erstmals Gastgeberin von Europas größter Musikshow. Klitschko verwies auf die positiven Erfahrungen von damals sowie von der Austragung der Fußball-Europameisterschaft 2012.

Der ukrainische Kultusminister Jevgen Nischtschuk erklärte, bei der Entscheidung für Kiew habe die Sorge um die Sicherheit eine entscheidende Rolle gespielt. 19 Jury-Mitglieder stimmten demnach für die ukrainische Hauptstadt, zwei für die Schwarzmeermetropole Odessa und niemand für Dnipro, das sich weniger als hundert Kilometer vom Kampfgebiet im Osten der Ukraine befindet. Bei Dnipro habe es Sicherheitsbedenken wegen des anhaltenden Konflikts der ukrainischen Armee mit prorussischen Rebellen gegeben, bei Odessa wegen Transnistrien.

(APA)

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