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Sommergespräche mit HC Strache: "Wir brauchen eine Aufgriffspflicht"

FPÖ-Chef Heinz-Christian Strache zeigte sich im Sommergespräch staatsmännisch
FPÖ-Chef Heinz-Christian Strache zeigte sich im Sommergespräch staatsmännisch ©APA/GEORG HOCHMUTH
Der FPÖ-Chef Heinz-Christian Strache hat sich am Montag, den 17. August im ORF-Sommergespräch mit Hans Bürger zur Asyl-Thematik, der Wien-Wahl und dem Hass gegenüber seiner Person geäußert.
Strache beim Sommergespräch
“Null Toleranz gegen Hetze"
"Sind lauter geworden"
"Frauen sind Menschen wie wir"

“Wir brauchen nicht ein Durchgriffsrecht gegen die eigenen Bürger, wir brauchen eine Aufgriffspflicht gegenüber Schleppern”, “Sie können nicht mehr über Gemeinden drüberfahren! Da braucht es endlich die direkte Demokratie. (…) Dann werden wir ein Volksbegehren initiieren, ‘Österrreich zuerst, Teil 2′”, “Es hat nie Geldflüsse von der Agentur zur FPÖ gegeben” oder “Wir haben tolle Beamte in Wien, die ich auch brauchen werde als Bürgermeister” – Heinz-Christian Strache zeigte sich im ORF-Sommergespräch nicht nur deutlich ruhiger als sonst, sondern auch staatsmännischer.

Heinz-Christian Strache im Sommergespräch

Seine Kritik am beschlossenen Durchgriffsrecht hat der FPÖ-Chef im Gespräch mit Hans Bürger erneut bekräftigt. Dieses sei “undemokratisch”. Sollte es keine Volksabstimmung geben, wie es die Freiheitlichen fordern, dann will er ein Volksbegehren “Österreich zuerst Teil 2” initiieren. Bei der Asyl-Thematik zeigte sich Strache selbstsicher und meinte, dass man etwa beim Thema Abschiebung “rechtsstaatliche Abschubvorgänge” ungehindert durchführen könnte. Eigens verwendete Transportmaschinen, wie etwa in Frankreich, könnten hier eingeführt werden. Zudem forderte er eine strikte Unterscheidung zwischen Wirtschafts- und Kriegsflüchtlingen. Weiter ins Detail ging der FPÖ-Chef hier aber nicht. Dafür versicherte Strache, dass er gegen die Verfasser der Hass-Postings auf seiner Facebook-Seite vorgehen werde.

ABD0114-20150817
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Zudem sprach er sich für einen überparteilichen Bundespräsidentschaftskandidaten aus. Konkret vorstellen könnte er sich etwa Rechnungshofpräsident Josef Moser oder Irmgard Griss. Zwar habe er Griss noch nicht gefragt, als Leiterin der Hypo-Untersuchungskommission habe sie aber gezeigt, dass sie überparteilich arbeiten könne. Kritik übte Strache auch an der SPÖ, den NEOS und den Grünen, diese würden die FPÖ “ausgrenzen”: “Diese Parteien sind nicht lernfähig”, anders als der burgenländische Landeshauptmann Hans Niessl (SPÖ). Dieser habe erkannt, dass Ausgrenzung nicht honoriert werde.

Hass, Hetze und Verteidigung der eigenen Partei

Mit Hass würde er ständig konfrontiert werden, meinte der Chef der Freiheitlichen. Auch gegen ihn hätten die Morddrohungen in den letzten zehn Jahren zugenommen. Generell sah sich HC Strache die meiste Zeit des Sommergesprächs über in der Opferrolle. Man würde seine Partei oder die Einträge auf seiner Facebook-Seite oft missverstehen. So etwa auch jenen Beitrag über den verstorbenen Politiker Jörg Haider. Nach Haiders Tod habe er mit dessen Familie gesprochen und diese sei verunsichert gewesen. Über manche Vorgänge nach dem Tod “wundert” man sich, meinte der Parteiobmann. Das Posting habe er aber “bewusst sehr allgemein formuliert”. Auch gegen ihn gäbe es “Hass und Hetze”. Laut Strache habe auch der österreichische Jihadist Mohamed M. vorgehabt, ihn zu “liquidieren”.

Teil des ORF-Sommergesprächs war auch die Causa “Ideenschmiede” und die Vorwürfe gegen FPÖ-Generalsekretär Herbert Kickl. HC Strache bestritt, dass es jemals Geldflüsse gegeben hätte. Er habe keinen Koffer mit Geld erhalten, noch sei einer an Kickl weitergereicht worden. Gegen die “Unwahrheiten und Lügen” wolle er vorgehen. Kickl sei nicht Beschuldigter in dem Fall, er vertraue jedenfalls auf die unabhängigen Gerichte, so Strache.

ORF-SOMMERGESPR€CH MIT FP…-CHEF HEINZ-CHRISTIAN STRACHE

Im “Wordrap” am Ende des Sommergesprächs versprach der FPÖ-Chef, der den Klimawandel bezweifelt, mit dem Rauchen nach der Wien-Wahl aufzuhören. Dort gab er auch an, in Bezug auf die Kulinarik weltoffen zu sein. Unter anderem würde er immer wieder Kebab essen und sei ein Mensch, der unterschiedliche Landesküchen mag. Bei der Bundeshymne und bei den Ampelmännchen höre es sich dann aber auf, hier forderte er die “Söhne”-Version und die alten, “Rock-freien” Ampelmännchen zurück. Um Letzteres würde er sich bemühen, wenn er in Wien Bürgermeister werden würde.

Nächsten Montag kommt ÖVP-Obmann und Vizekanzler Reinhold Mitterlehner zum Sommergespräch.

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(NTA)

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