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So feierten die Parteien nach der Wahl in Salzburg

So feierten die wahlkämpfenden Parteien in Salzburg
So feierten die wahlkämpfenden Parteien in Salzburg ©APA
Von Standing Ovations bei der ÖVP-Wahlparty bis zu Tränen in den Augen der Grünen Spitzenkandidatin: So feierten die Parteien nach der Salzburg-Wahl am Sonntag.
Wahlparty der Grünen
Die ÖVP-Wahlparty
Wahlparty der NEOS
FPÖ-Wahlparty in Salzburg
Wahlparty der SPÖ

Mit Jubelrufen und großem Applaus ist Landeshauptmann Wilfried Haslauer (ÖVP) in Begleitung seiner Frau Christina und Bundeskanzler Sebastian Kurz bei der ÖVP-Wahlparty im “Freiwilligen-Büro” in der Stadt Salzburg empfangen worden.

So feierten die Parteien nach der Salzburg-Wahl

“Vielen Dank, es ist euer Erfolg und unser gemeinsamer. Besonders freut mich, dass wir zusammengewachsen sind”, bedankte sich Haslauer bei den Parteianhängern. “Bei Erfolg bescheiden und ein bisschen zurückhaltend”, gab Haslauer die Devise vor. Mit dem Vertrauensvorschuss der Wähler habe die Salzburger Volkspartei einen Arbeitsauftrag für die nächsten fünf Jahre erhalten, den es nun umzusetzen gelte. Das Team sei in den zurückliegenden fünf Jahren fleißig gewesen und habe harte Arbeit geleistet, zog der Landeshauptmann Bilanz.

“Wir haben auch Glück gehabt. Es hat alles gepasst und die Stimmung war gut. Die Konjunktur boomt und wir haben eine besonders große Unterstützung von dir gehabt, lieber Sebastian”, richtete Haslauer seinen Dank auch an den Bundeskanzler. Das Wahlergebnis der Salzburger ÖVP “ist für dich und die Bundesregierung auch ein guter Test gewesen, wie ihr steht”, sagte Haslauer zu Kurz.

Kurz bezeichnete den Wahlsieg in Salzburg”als tollen Rückenwind, den wir nach Wien mitnehmen dürfen”. “Es ist dein persönlicher Erfolg”, zollte er dem Landeshauptmann Respekt. Haslauer habe gute Arbeit geleistet, “er hat durch seine sachliche Arbeit überzeugt”, sagte der Bundeskanzler im APA-Gespräch. “Er patzt andere nicht an, er konzentriert sich auf seine Arbeit.” Er freue sich, dass die ÖVP erneut bei einer Landtagswahl erfolgreich gewesen sei. “Die Volkspartei hat einen guten Lauf”, sagte Kurz.

“Wir haben zusammengehalten, waren nicht aggressiv und gehässig”

Haslauer hatte sich gleich zu Beginn der Feier bei dem Wahlteam, den Funktionären, und auch bei den ÖVP-Landesregierungsmitgliedern bedankt, die alle vollzählig erschienen waren. Auch Staatssekretärin Karoline Edtstadler war auf die Bühne gekommen und gratulierte Haslauer zum Wahlsieg.

“Wir haben zusammengehalten, waren nicht aggressiv und gehässig. Im Wahlkampf waren wir sehr diszipliniert”, ließ Haslauer die vergangenen Wochen noch einmal Revue passieren. “Ich bin stolz darauf, dass wir wieder dort sind, wo wir hingehören”, verwies er auf den Wahlerfolg. Fast neun Prozentpunkte dazuzugewinnen sei ein tolles Wahlergebnis, sagte er zur APA. “Ich bin erleichtert.”

Der Plan, einen kurzen Wahlkampf zu führen, sei nicht unriskant gewesen, meinte Haslauer. Vom Timing her habe man es genau zur Wahl hin geschafft. “Sebastian hat so einen Spirit, so sehen Sieger aus.” Haslauer widmete diesen Tag seinem (bereits verstorbenen) Vater, der am 20. April 1977 im Salzburger Landtag zum Landeshauptmann gewählt wurde, und seiner Frau Christina sowie seiner Familie. Er sei in letzter Zeit wenig zu Hause gewesen, “aber ich gelobe Besserung”. Gegenüber der APA erklärte er, dass mit Sicherheit eine ÖVP-Frau Mitglied der nächsten Salzburger Landesregierung sei.

Grünes Hadern mit dem Ergebnis

Hadern mit dem Wahlergebnis war am Sonntagabend bei den Grünen angesagt. Partystimmung wollte bei der Wahlfeier in “Lackners Auszeit” nahe der Salzburger Universität nicht aufkommen. Parteichefin Astrid Rössler kam mit Tränen in den Augen, zeigte sich aber kämpferisch: “Das Grüne Projekt hat eine Schlagseite gekriegt, aber das Grüne Projekt ist weit davon entfernt unterzugehen.” Die Spitzenkandidatin wurde mit “Astrid, Astrid”-Rufen empfangen und stellte sich für ihre kurze Ansprache ohne Mikrofon, dafür aber mit einem Bier in der Hand auf einen Sessel. “Bevor ich den ersten Schluck mache und bevor ich weiter weine” dankte sie für den Wahlkampfeinsatz. Das erhoffte Ergebnis sei nicht gelungen, trotzdem könne man stolz auf das zweitbeste Resultat der Salzburger Grünen sein, so Rössler. Und: “Es sind Täler, die Höhen ausmachen – auf zur nächsten Höhe!”

Rössler hat bereits angekündigt, im Parteivorstand am Montag ihren Rücktritt anzubieten. Landesrat Heinrich Schellhorn – der beim Wahlabschluss am Freitag noch zuversichtlich gewesen war – räumte ein, sich beim Ergebnis verschätzt zu haben. Von der positiven Regierungsarbeit habe letztlich vor allem die ÖVP profitiert. Zumindest mit dieser Einschätzung war Schellhorn bei den Grünen nicht alleine. Eine Unterstützerin brachte ihren Frust so auf den Punkt: “Da kannst noch so gut arbeiten, es gewinnt der Haslauer.”

SPÖ-Feier mit Hoffnung auf Regierungsverantwortung

Mit Worten des Optimismus und der Hoffnung, in der künftigen Landesregierung mitgestalten zu können, ließ die Salzburger SPÖ den Tag der Landtagswahl 2018 im Brunauerzentrum ausklingen – also dort, wo sie vor fünf Jahren nach der brutalen Abfuhr als Folge des Finanzskandals und dem Verlust der Nummer 1 im Land noch tränenreich die Wunden geleckt hatte.

Mit lange anhaltendem stehenden Applaus wurde Spitzenkandidat Parteichef Walter Steidl kurz vor 19.00 Uhr im Saal begrüßt, wo er zunächst zahlreiche Mitstreiter umarmte, unter anderem seine Vorgängerin Ex-Landeshauptfrau Gabi Burgstaller. “Die Wahl hat nicht das gebracht, was wir uns erwartet haben. Das schmerzt natürlich, das ist enttäuschend”, begann er seine kurze Ansprache. Zum einen habe man das erste Ziel verfehlt, nämlich einen Zugewinn an Vertrauen, aber man habe das zweite Ziel geschafft, nämlich vor der FPÖ zu bleiben, was erneut lauten Applaus auslöste.

Dennoch solle das heutige Ergebnis nicht entmutigen, weil die Möglichkeit bestehe, Regierungsverantwortung zu übernehmen, “impfte” er zum Trost seinen Genossen Optimismus ein. “Es wäre gut für Salzburg, einen Partner in der Regierung zu haben, der für Verlässlichkeit, Konstruktivität und Handschlagqualität steht, und das können Walter Steidl und die SPÖ anbieten.” Denn seine Partei sei ein Garant für ein soziales Gleichgewicht. Schließlich gab Steidl auch noch einen Blick in die Zukunft: “Wir werden hier in fünf Jahren wieder einen Erfolg feiern, aber dazu braucht es Disziplin, Leidenschaft, aber auch Mut.”

FPÖ-Feier ganz im Zeichen von Spitzenkandidatin Svazek

“So sehen Sieger aus” und “Marlene”-Rufe im Chor: Bei der Wahl-Party der FPÖ in der Panzerhalle in Salzburg-Maxglan ist am Sonntagabend Spitzenkandidatin Marlene Svazek begeistert empfangen worden. Rund 80 Gäste waren gekommen, um sich bei der Landesparteiobfrau mit “Danke”- und “Marlene”-Schildern zu bedanken. Die posierte für Fotos und gab sogar vereinzelt Autogramme für junge Parteigänger.

Als der ORF im Fernsehen die aktuellste Hochrechnung präsentierte, brandete Jubel auf. Der galt zunächst dem schlechten Abschneiden der Grünen, dann aber dem eigenen Erfolg der Freiheitlichen. Viele der Gäste ließen auch keinen Zweifel, dass dieser zu großen Teilen der Spitzenkandidatin geschuldet war. “Sie steht für Aufbruch und frischen Wind”, meinte eine junge Frau. “Sie kann für uns Junge was ins Positive bewegen”, ergänzte ein RFJ-Mitglied.

Das gute Abschneiden von Karl Schnell und seiner FPS habe der FPÖ heute sicher Stimmen gekostet, sagte Stadtparteichef Andreas Reindl zur APA. “Trotzdem haben wir gut dazugewonnen.” Das Ergebnis sei ein klares Signal für eine Regierungsbeteiligung im Land. “Da könnten zwar durchaus noch Wege vorbei führen. Aber wenn die Vernunft siegt und die ÖVP den richtigen Schritt setzt, und mit uns verhandelt, würde das dem Land gut tun.”

“Salzburg kann sich glücklich schätzen, sie zu haben”

Andreas Schöppl, der die Partei nach dem Rausschmiss von Langzeitobmann Karl Schnell interimistisch geführt hatte und der als ein wichtiger Förderer Svazeks gilt, geriet vollends ins Schwärmen. “Sie ist das größte Talent der österreichischen Innenpolitik. Salzburg kann sich glücklich schätzen, sie zu haben.” Er habe für die Verjüngung der Partei einige Nachwuchstalente beobachtet. “Sie ist die Beste.”

Svazek selbst zeigte sich zunächst einmal erleichtert. “Das war ein sehr langer Tag, genauso wie der Wahlkampf gefühlt ein sehr, sehr langer war. Jetzt fallen mir Steine vom Herzen – das werden wir heute feiern.” Der morgige Montag biete Zeit, mit einem kühlen Kopf ein Resümee zu ziehen. Am Dienstag tagen dann die Parteigremien. “Wir sind in einer sehr guten Position und werden in den nächsten Tagen Gespräche mit dem Landeshauptmann führen.” Und sie bekräftigte, aus dem Nationalrat fix nach Salzburgzurückzukehren. “Ganz egal in welcher Funktion: Entweder als Klubobfrau in Opposition oder in Regierungsverantwortung.”

Auch Landesparteisekretär Andreas Hochwimmer machte sich bereits kurz Gedanken: “Schwarz-Grün bleibt dem Salzburger Volk Gott sei Dank erspart. Und dass es eine schwarz-grün-pinke Koalition gibt, schließe ich aus. Die Frage wird sein, wie billig sich die SPÖ hergibt.”

NEOS feiern mit Blick über die Stadt

Bei den Salzburger NEOS war am Sonntagabend Feierlaune angesagt. Die Unterstützer der Partei versammelten sich am frühen Abend im Lokal “M32” am Mönchsberg, mit Blick über die Stadt – wo Spitzenkandidat Sepp Schellhorn und Bundesparteichef Matthias Strolz noch einmal mit pinken Luftballons für Fotos posierten, bevor man gemeinsam die aktuellsten Ergebnismeldungen bejubelte.

Schellhorn hat angekündigt, im Fall einer Regierungsbeteiligung als Landesrat nach Salzburg wechseln zu wollen. Dass er sich damit einen “Fürsten der Finsternis” in den eigenen Reihen einhandeln könnte, wies Strolz allerdings zurück: “Er wird sicher kein Ministrant sein, kein Ministrant der Finsternis”, sagte Strolz, sondern er werde Landeshauptmann Wilfried Haslauer (ÖVP) schon heben.

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(APA/Red.)

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