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Sexismus in der Kunstwelt: Siri Hustvedts neuer Roman "Die gleißende Welt"

Viel gelobt wird Siri Hustvedts neuer Roman
Viel gelobt wird Siri Hustvedts neuer Roman ©APA/Rowohlt Verlag
Wenn eine Frau aus dem Schatten ihres Mannes tritt - diese Thematik dürfte US-Bestsellerautorin Siri Hustvedt, Ehefrau des ebenfalls höchst erfolgreichen Schriftstellers Paul Auster, nicht ganz unbekannt sein. "Die gleißende Welt" ist unser Buch-Tipp der Woche.

Das Experiment hat es in sich: Weil sie nicht länger nur die Witwe eines bekannten Galeristen sein will, organisiert die Künstlerin Harriet Burden drei neue Ausstellungen.

Experiment um Sexismus in New Yorker Kunstszene

Zwar werden ihre Werke gezeigt, doch Burden selbst tritt nicht in Erscheinung. Drei Männer geben sich als die Künstler aus. Burden will so den Sexismus in der New Yorker Kunstwelt anprangern – doch gerät das Experiment außer Kontrolle.

Perspektivenreich: “Die gleißende Welt”

Die US-Bestsellerautorin Siri Hustvedt erzählt die fiktive Geschichte von Harriet Burden in ihrem neuen Roman “Die gleißende Welt” aus mehreren Perspektiven: Burdens Tagebücher sowie Berichte von Betroffenen und Beobachtern. “Ich hatte vorher noch nie ein Buch mit vielen verschiedenen Erzählern geschrieben”, sagte die 1955 im US-Bundesstaat Minnesota geborene Hustvedt der Deutschen Presse-Agentur. “Ich habe mich wie ein Schauspieler mit verschiedenen Rollen in demselben Stück gefühlt, oder als hätte ich eine multiple Persönlichkeitsstörung, aber gleichzeitig hat es mir sehr viel Freude bereitet.”

Seit “Was ich liebte” Erfolgsautorin

Bereits in “Was ich liebte” war Hustvedt Anfang der 2000er Jahre in die New Yorker Kunstwelt eingetaucht – und gilt spätestens seit diesem Erfolgsroman als eine der bekanntesten Schriftstellerinnen der USA. Auch Schreibweise und Erzählhaltung in “Die gleißende Welt” erinnern stark an “Was ich liebte” – flüssig und mitreißend, mit starken Formulierungen.

Viel Lob für Siri Hustvedt

Mit dem Roman hat Hustvedt, die seit mehr als 30 Jahren mit ihrem Schriftstellerkollegen Paul Auster verheiratet ist und im New Yorker Stadtteil Brooklyn lebt, nun gerade ihren ersten US-Literaturpreis, den der “Los Angeles Times”, gewonnen. Auch sonst hat sie in ihrem Heimatland fast ausschließlich Lob für das Buch eingesammelt. “Schonungslos frisch” sei der Roman, schrieb die “New York Times”, und die “Washington Post” lobte ihn gar als ihren “bisher besten”.

Siri Hustvedt: “Die gleißende Welt”, Rowohlt-Verlag, 496 Seiten, 23,60 Euro

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(apa/red)

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