Deutlich besser als im Oktober des Vorjahres schnitten am Sonntag Grüne und NEOS ab: Die Grünen erzielten statt vier diesmal 9,1 Prozent, die NEOS steigerten sich von 5,7 auf 7,2 Prozent. FPÖ und SPÖ schwächelten im Vergleich.
Mehr Nichtwähler als bei Nationalratswahl
Die SORA-Wählerstromanalyse für den ORF zeigt, dass alle Parteien – aufgrund der niedrigen Wahlbeteiligung von nur 64,9 Prozent – in absoluten Stimmen im Vergleich zur Nationalratswahl verloren haben. Bei ÖVP und NEOS fielen diese Verluste am geringsten aus: Die ÖVP verlor rund 16 Prozent ihrer Wähler vom Herbst 2017 an die Nichtwähler, die NEOS etwa 14 Prozent. Bei der SPÖ erwiesen sich diese Abgänge weit dramatischer, hier blieben 36 Prozent der Nationalratswähler diesmal zu Hause. Von den FPÖ-Wählern des Herbstes wanderten 28 Prozent ins Nichtwähler-Lager, von den Grünen 27 Prozent.
ÖVP-Wähler am treuesten
Die Salzburger ÖVP-Wähler der Nationalratswahl erwiesen sich im Parteienvergleich als die treuesten: 68 Prozent davon wählten auch bei der Landtagswahl wieder die Volkspartei.
Bei den Grünen entschieden sich 59 Prozent der Nationalratswähler erneut für die Öko-Partei, bei der SPÖ 57 Prozent. Noch weniger treue Wähler wies in diesem Vergleich die FPÖ auf: Von diesen votierten nur 49 Prozent wieder für Blau. Das zeigt sich auch im Vergleich des Ergebnisses: Während die FPÖ bei der Landtagswahl auf nur 19 Prozent kam, waren es im Salzburger Nationalratswahl-Ergebnis noch 24,4 Prozent. Aber auch die SPÖ blieb hinter ihrem Nationalratswahl-Ergebnis zurück: Sie kam damals auf 22,2 Prozent, bei der Landtagswahl erzielte sie nur 20,1 Prozent.
Viele SPÖ-Wähler blieben daheim
Bei der SPÖ ist dies laut SORA vor allem in der mangelnden Mobilisierung begründet: Rund 25.000 SP-Wähler der Nationalratswahl blieben diesmal daheim. Und auch die FPÖ verlor in diesem Vergleich 22.000 Stimmen an die Nichtwähler.
Die Salzburger Grünen, die sich bei der Landtagswahl mehr als halbierten, konnten im Vergleich mit der Nationalratswahl am Sonntag deutlich zulegen. 5.000 Stimmen erhielten sie dabei von ehemalige ÖVP-Wählern der Nationalratswahl, je 3.000 kamen von der (in Salzburg nicht angetretenen) Liste Pilz und den Sonstigen der Nationalratswahl 2017. Die Liste Pilz hatte im Oktober 2017 bei der Nationalratswahl in Salzburg ein Ergebnis von 3,5 Prozent verzeichnet.