“Herr Ing. Norbert Hofer ist ein bemerkenswert ehrlicher und warmherziger, vor allem aber intelligenter und hochanständiger Mensch und Politiker, der zu seinem Wort steht”, lobte der “Parlamentspräsident” der IRU, Stevan Balog Radul, den freiheitlichen Kandidaten nach einem angeblichen Treffen. “Daher werden wir die Gemeinschaft der Roma und Sintu in Österreich, uns am 04. 12. 2016 geschlossen hinter Ing. Norbert Hofer stellen und ihm unsere Stimmen geben”, lautete es weiter in der Aussendung.
Kulturverein der Roma distanziert sich von Wahlempfehlung
Beim Kulturverein der Roma, der offizieller Ansprechpartner der Republik für die Volksgruppe ist, wusste man nichts Näheres über die Initiative. “Das hat mit uns nichts zu tun”, hieß es dort. Auch werde man keine Empfehlung für die Bundespräsidentenwahl abgeben. Laut Website wurde die IRU 1965 gegründet, ihren österreichischen Sitz hat sie in Linz.
Weitere Roma-Organisationen kritisch gegenüber FPÖ und Hofer
Wie schon der Kulturverein Österreichischer Roma distanzieren sich auch mehrere Roma-Organisationen von der Wahlempfehlung der “Internationale Roma Union” (IRU) für Norbert Hofer (FPÖ). Sie verwiesen in einer Aussendung auf häufig abwertende und beleidigende Äußerungen von FPÖ-Vertretern über Roma und immer wieder rassistische Inhalte in FP-nahen Medien wie “Zur Zeit” oder “Aula”. “Deshalb ist es nicht vorstellbar, dass ein FPÖ-Kandidat die Interessen der Roma/Romnja und Sinti/Sintize in Österreich vertreten wird”, heißt es in der Aussendung der Roma-Organisationen Romano Centro (Wien), Verein Karika (Oberwart), Roma-Service (Kleinbachselten), Vida Pavlovic (Wien) und Verein Phurdo (Salzburg).
Sie distanzieren sich ausdrücklich von den Aussagen des IRU-Vertreters Stevan Balog Radul, wonach “die Gemeinschaft der Roma und Sinti in Österreich… geschlossen hinter Ing. Norbert Hofer” stehen würde. Stevan Balog Radul habe seine private Meinung als Meinung der Volksgruppe dargestellt, “dies können wir nicht hinnehmen.”
(apa/red)