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Rauchverbot in der Lugner City: Strafen trotz gesonderter Raucherbereiche

Richard Lugner kritisiert neue Regelungen über Raucher- und Nichtraucherbereiche in der Lugner City
Richard Lugner kritisiert neue Regelungen über Raucher- und Nichtraucherbereiche in der Lugner City ©APA/HERBERT PFARRHOFER
Wieder einmal sorgt das Rauchverbot in Lokalen für Aufregung - dieses Mal bei den Gastronomen in Einkaufszentren wie der Lugner City. Betreiber Richard Lugner kritisiert die zusätzliche Abtrennung, die gefordert wird. Er will "Nichtraucher nicht in einen Käfig sperren".
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Selbst wenn Lokale in der Lugner City über abgetrennte Raucherbereiche verfügen, drohen Strafen, klagte Richard Lugner am Dienstag. Der Grund: Die betroffenen Gaststätten sind zur Mall hin offen. Der Verwaltungsgerichtshof (VwGH) hat jedoch entschieden, dass Lokale – sofern sie baulich nicht klar vom Einkaufszentrum abgetrennt sind – als Teil des Shoppingtempels gelten. Laut Tabakgesetz darf in öffentlichen Räumen, dazu zählen auch Einkaufszentren, nicht geraucht werden.

War Lugner City-Umbau umsonst?

Der Ärger bei den Lokalbetreibern sei groß, berichtete Lugner in einer Pressekonferenz. Vor Jahren hätten sie Geld in die Hand genommen, umgebaut und abgetrennte Raucherbereiche geschaffen. Doch jetzt sei alles umsonst.

Laut einer Weisung aus dem Gesundheitsministerium darf nunmehr in teilweise bereits genehmigten Raucherräumen nicht mehr geraucht werden, informierte Lugner. Der Grund: Die Nichtraucherbereiche in den betroffenen Gaststätten seien keine von Wänden umgebene Räume. Vielmehr seien sie zur Mall hin offen oder würden zur Gänze in der Mall liegen. Einige Gastronomen seien deswegen bereits gestraft worden.

Lugner echauffiert sich über Regelung

“Weil der Nichtraucherbereich nicht in einem Glaskäfig ist, darf man im Raucherbereich nicht mehr rauchen”, ärgerte sich Lugner. Bauliche Maßnahmen bei den betroffenen Sitzarealen in der Mall seien nicht möglich: “Es geht nicht, ich kann jetzt nicht eine Glaswand ‘umadum’ bauen.” Außerdem wären Wände in einem Einkaufszentrum “skurril”. Weiters gebe es keinen Platz, um neue Leitungen zu verlegen.

Betroffene Wirte wollten heute nicht vor die Medien treten: “Weil sie sagen, dass sie nicht mit der Behörde Krieg führen wollen”, erklärte Lugner. Bei Nichtraucherlokalen, die zur Mall hin offen seien, gebe es hingegen keine Beanstandungen. “Wenn einer einen Raucherbereich hat, dürfen die Leute in der Mall nicht sitzen, sie brauchen einen Käfig. Wenn einer ein Nichtraucherlokal hat, dann dürfen die Leute in der Mall sitzen”, verdeutlichte Lugner die Situation und betonte auch, dass es sich dabei nicht allein um ein Problem der Lugner City handle.

“Wir sind ja nicht in Schönbrunn”

Er berichtete weiters, dass der Einkaufszentrenverband mit dem Gesundheitsministerium über eine Adaptierung des Tabakgesetzes verhandle. Im Gesundheitsministerium habe man jedoch gemeint, dass ein Jahr vor der Nationalratswahl wenig Chance bestehe, eine Gesetzesänderung im Parlament durchzubringen, führte er aus.

Lugners Wunsch ist, dass man “Nichtraucher nicht in einen Käfig sperrt”: “Wir sind ja nicht in Schönbrunn.” Wenig hält Lugner von einem generellen Rauchverbot in den Lokalen. “Es kann ja nicht die Lösung sein, dass man den Bürgern sagt, sie dürfen nicht mehr rauchen,” so der Bauherr über die schwierige Situation der Raucher und Gastronomen in der Lugner City.

(apa/red)

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