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Prozess nach Fesselmord in der Innenstadt: Urteil vorerst nicht in Sicht

Beim Fesselmord-Prozess: Der angeklagte 26-Jährige verbirgt sein Gesicht
Beim Fesselmord-Prozess: Der angeklagte 26-Jährige verbirgt sein Gesicht ©APA/HERBERT NEUBAUER
Ein Urteil im Prozess um die im September 2011 in ihrer Wiener Innenstadt-Wohnung erdrosselte Elisabeth W. wird aller Voraussicht nach noch länger auf sich warten lassen. Die Verteidung will im "Fesselmord-Fall" noch über ein Dutzend entlastende Zeugen befragen. Es gibt Hinweise auf eine Persönlichkeitsstörung des Angeklagten.
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Am Donnerstagmittag wurde wie geplant im Wiener Straflandesgericht die Verhandlung um den Fesselmord an Elisabeth W. fortgesetzt. Der Verteidiger des Angeklagten 27-jährigen Tunesiers Lotfi D., Farit Rifaat, beantragte die Einvernahme von mehr als einem Dutzend weiterer Zeugen, die zur Entlastung seines Mandanten beitragen sollen. Die Staatsanwaltschaft sprach sich dagegen aus. Daraufhin wurde die Verhandlung unterbrochen.

Gutachten berichtet Brutalität beim Fesselmord

Zuvor präsentierten Gerichtsmediziner und Psychiaterin ihre Gutachten. Ersterer betonte, dass das Opfer mit ungeheurer Brutalität getötet worden war. Die Leiche war gefesselt, geknebelt und nahezu nackt auf dem Bauch liegend auf der Couch gefunden worden.

Überdies waren Elisabeth W. zwei heftige Schläge ins Gesicht verpasst worden. Gewehrt dürfte sich die Frau offenbar nicht haben bzw. schien ihr keine Gelegenheit dazu geboten worden sein, denn diesbezügliche Spuren wurden nicht gefunden.

Lotfi D. “emotional instabil”

Laut psychiatrischem Gutachten war Lotfi D. zum möglichen Tatzeitpunkt zurechnungsfähig, wies aber bei den Tests “ein gewisses Desinteresse an zwischenmenschlichen Beziehungen” auf. Zudem sei er “emotional instabil und narzisstisch”, was zwar kein Hinweis auf etwaige geistige Erkrankungen sei, jedoch auf eine Persönlichkeitsstörung bei dem Angeklagten hindeute.

(apa/red)

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