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Noch genug Platz für die Katz: Wiener Tierquartier derzeit zu 60 Prozent voll

Im "TierQuartier" in Wien-Donaustadt
Im "TierQuartier" in Wien-Donaustadt ©APA
Die beiden Katzen Gin und Tonic, der Labrador Charlie, der auf der Donauinsel gefunden wurde oder auch Riesenkaninchen Cindy samt ihrem zehnköpfigen Nachwuchs, die aufgrund schlechter Haltung abgenommen wurden, sind derzeit Bewohner des Wiener Tierquartiers. Seit knapp einem halben Jahr hat das neue Gebäude geöffnet.
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Derzeit ist es zu 60 Prozent voll, wie Leiterin Alexandra Leithold berichtete. 470 Tiere nennen das Tierquartier in der Donaustadt aktuell ihr Zuhause, in etwa gleich viele Katzen wie Kleintiere. Hunde sind ein bisschen weniger da, erklärte Leithold.

“Wir wollen nur Durchzugsstation sein”

Besonders die Urlaubszeit mache sich derzeit wieder bemerkbar: Der Strom der ausgesetzten oder aufgegriffenen Tiere nehme zu. Die meisten bleiben allerdings nicht lange in Breitenlee – denn besonders stolz ist man hier auf die gute Vergabequote. “Wir wollen kein Gnadenhof, sondern nur Durchzugsstation sein”, betonte Leithold. Bisher konnten bereits rund 500 Tiere an neue Besitzer vermittelt werden.

Vergabemodalitäten im Tierquartier Wien

Dabei gibt es durchaus auch schwierigere Fälle – wie etwa eine Katze mit Herzleiden. Aber auch für solche Tiere mit Handicap findet sich der richtige Mensch, ist Leithold überzeugt: “Keines der Tiere, die bei der Eröffnung hier waren, ist immer noch bei uns.” Das liege nicht zuletzt an den neuen Vergabemodalitäten: Die Tiere können – inklusive kleinem Steckbrief – vorab auf der Homepage angesehen werden.

Zunächst findet ein Beratungsgespräch statt, erst dann kommt es zum ersten Kennenlerntreffen der künftigen Halter mit dem Tier – beaufsichtigt von Vergabemitarbeiter und Pfleger. Nur in seltenen Fällen werden Tierfreunde abgelehnt. “Es gibt schon Fälle, in denen wir darauf hinweisen müssen, dass beispielsweise vielleicht zu wenig Zeit für ein Haustier da ist”, so die Tierquartier-Chefin.

So finanziert sich das Tierheim

15 Millionen Euro hat die neue Unterbringung gekostet, das laufende Budget wird derzeit aus den Mitteln der Magistratsabteilung 60 finanziert. Wie viel genau der Betrieb des Tierquartiers kostet, könne man noch nicht genau sagen, hieß es im Büro der zuständigen Stadträtin Ulli Sima (SPÖ). Grundsätzlich handle es sich aber um jene Mittel, die vorher für die Betreuung der Tiere an den Wiener Tierschutzverein gegangen waren. Ein wenig teurer werde es aufgrund der eigenen Infrastruktur vermutlich dennoch werden.

Viel gutes Feedback fürs Tierquartier

Auch deshalb ist man weiterhin bemüht, Spenden zu sammeln und Partnerschaften abzuschließen. Ein Teil des Weges zum Tierquartier ist bereits mit den Namen von Spendern gepflastert. Grundsätzlich zeigt sich die Stadt aber sehr zufrieden mit dem Projekt: “Wir haben viele Führungen, viele Besucher und vor allem sehr viel gutes Feedback”, so eine Sprecherin der Stadträtin. Diese Einschätzung teilt auch Leithold: Natürlich befinde man sich noch ein bisschen im Aufbau und daher auch in einem stetigen Verbesserungsprozess, aber “es läuft bei sehr hoher Qualität super, wir sind sehr glücklich”.

Tierrettung in der Hand der Stadt

Für die kurze Zeit des Bestehens habe man bereits einen hohen Bekanntheitsgrad erreicht. Ein Netz von ehrenamtlichen Helfern und Tierbetreuern befinde sich derzeit im Aufbau, mehrere Informationsveranstaltungen wurden bereits abgehalten. Seit 1. Juli ist auch die Tierrettung in der Hand der Stadt. “Das hat natürlich Vorteile”, meinte die Tierquartier-Chefin. Durch die Bündelung der Kompetenzen – Tierquartier-Mitarbeiter sind nun ebenfalls Tierrettungsfahrer – sei vor allem bessere Planbarkeit gegeben.

Keine Abgaben im Tierquartier Wien

Das Tierquartier Wien wurde Anfang März eröffnet, auf 9.700 Quadratmetern finden Hunde, Katzen und Kleintiere wie Hasen oder Meerschweinchen Platz. Circa 45 Menschen arbeiten hier. Exotische Tiere, Wildtiere oder Vögel nimmt man nicht auf, hier wird mit Kooperationspartnern zusammengearbeitet. Ins Tierquartier kommen Tiere, die abgenommen, gefunden oder von der Tierrettung aufgegriffen wurden. Private Abgaben sind nicht möglich, diese übernimmt weiterhin der Wiener Tierschutzverein in Vösendorf.

(apa/red)

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