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Nach Raub im Wiener Dorotheum: Nashorn-Räuber schlugen wieder zu

Immer wieder kommt es vor, dass wertvolle Nashorn-Trophäen Opfer von Räubern werden
Immer wieder kommt es vor, dass wertvolle Nashorn-Trophäen Opfer von Räubern werden ©APA/EPA/Carolina Seidl (Symbolbild)
Erneut gab es einen spektakulären Nashorn-Raub des organisierten Verbrechens: Diesmal raubten vier Unbekannte in einem Museum im deutschen Offenburg mehrere wertvolle Rhino-Hörner. Die Täter sollen zur europaweit gesuchten "Nashorn-Mafia" gehören, die auch im Wiener Dorotheum schon zuschlug.
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Die Nashorn-Räuber, die am Samstag in Offenburg (Baden-Württemberg) zuschlugen, gingen besonders brutal vor. Die vier Unbekannten raubten aus einem Museum Nashorn-Hörner im Wert von 50.000 Euro, wie die Polizei am Dienstag mitteilte.

Nashorn-Räuber: Gleiche Täter wie in Wien?

Während zwei Täter die Aufsicht ablenkten, schlugen die anderen beiden mit einem Vorschlaghammer die Hörner aus den Nashorn-Köpfen. Die Schädel ließen sie bei ihrer Tat zurück. Da die Polizei in ganz Europa solche Einbrüche registriert, geht sie von einer organisierten Verbrecherbande aus.

In den vergangenen Monaten war es zu einer ganzen Serie von ähnlichen Diebstählen gekommen. Anfang November 2011 wurde in Wien eine Nashorn-Trophäe aus dem Dorotheum entwendet, eine weitere wurde einem Tierpräparator in Margareten gestohlen (Vienna Online berichtete). Berichten der Tageszeitung “Österreich” zufolge soll einer der Haupttäter von dem Coup in Wien-Margareten auch in Offenburg dabei gewesen sein und laut Polizeisprecherin Camellia Anssari bereits mit den deutschen Kollegen diesbezüglich zusammengearbeitet werden.

Das Nashorn gilt in der ostasiatischen Medizin als Heilmittel und ist auf dem Schwarzmarkt stark nachgefragt. Die Jagd auf Nashörner sowie der Handel mit Hörnern und allen anderen Produkten der vom Aussterben bedrohten Tiere sind durch das Washingtoner Artenschutzabkommen (CITES) verboten.

Schmugglerring in den USA gesprengt

In den USA ist beinahe zeitgleich übrigens ein großer Wurf gegen das organisierte Nashorn-Verbrechen gelungen: Ermittler der US-Artenschutzbehörden haben einen internationalen Nashorn-Schmugglerring zerschlagen. Die Schmuggler sollen die abgesägten Hörner nach Vietnam und China geschleust haben, wo sie als Mittel gegen Krebs verkauft werden.

Nach Angaben der Los Angeles Times waren über 150 Ermittler in mehreren US-Staaten im Einsatz und beschlagnahmten bei Razzien 20 Hörner sowie über eine Million Dollar (760.000 Euro) in Bargeld sowie eine weitere Million in Gold, Rolex Uhren und Diamanten. Der Direktor der Artenschutzbehörde sagte, die Ermittler hätten damit eine der Hauptquellen des lukrativen Nashorn-Handels auf dem Schwarzmarkt zerschlagen.

(apa/red)

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