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Mord mit Fleischklopfer in Ottakring: Erschütternde Details zu Prozess-Beginn

Am Tatort in Wien-Ottakring
Am Tatort in Wien-Ottakring ©APA
Am Mittwoch ist am Wiener Straflandesgericht eine besonders grausame Bluttat verhandelt worden, bei der das Opfer getötet wurde. Der 25-jährige David E. soll laut Anklage in den Morgenstunden des 7. April 2012 seine 30-jährige Freundin in Ottakring mit den Fäusten und einem Fleischklopfer totgeprügelt haben. Zu Prozess-Beginn wurden schockierende Details zum Tathergang bekannt.
Bilder vom Tatort
Prozess steht bevor
Mordanklage gegen 25-Jährigen
Freundin erschlagen

Selbst Verteidigerin Astrid Wagner betonte in ihrem Plädoyer beim Prozess um den Mord in Ottakring, dass “da etwas Furchtbares, Schreckliches geschehen” sei, dass es sich um eine “fatale, explosive Beziehung” gehandelt habe und dass es “nichts zu beschönigen” gebe. Vorsätzlich will der Angeklagte allerdings nicht gehandelt haben.

Gewalt und Drogen beherrschten ihr Leben

Das sechsjährige Zusammenleben von Veronika N. und David E. war geprägt von Gewalt und Drogen. Beide stammten aus prekären sozialen Verhältnissen, E. kam wegen seines aggressiven Verhaltens immer wieder mit dem Gesetz in Konflikt, N. wurde wegen ihrer schweren Suchtgiftabhängigkeit die Tochter entzogen. Und obwohl der 25-Jährige seine Freundin mehrmals bewusstlos geschlagen hatte, wollte sie ihn nicht verlassen. Ganz im Gegenteil, so E.: “Sie hat mir immer gedroht: Wenn du Schluss machst, bring ich mich um.”

So kam es zum Mord in Ottakring

In der Nacht vom 6. auf den 7. April mündet schließlich alles in einer Katastrophe: “Ich bin so um 23.00 Uhr heimgekommen, da war alles angespieben, ich hab alles zusammengewischt, sie abgeduscht und bettfertig gemacht. Dann hab ich ein paar Schlaftabletten genommen und Wasserpfeife geraucht. Sie wollte mit mir reden, aber ich hab sie nicht verstanden. Irgendwann ist sie eingeschlafen.” Doch so gegen 5.00 Uhr erwacht Veronika N., stürzt über Schuhkasten und Glastisch – und David E. “zuckt aus”, wie er selbst sagt.

Das Resultat des Ausrasters: Schädel-Hirn-Trauma mit Blutungen in der Schädelhöhle, Serienrippenbrüche samt Lungenspießungen, Leberriss, beidseitige Luftbrustfüllung – um nur einen Teil jener Verletzungen zu nennen, die schlussendlich in Kombination mit einem Kreislaufversagen zum Tod von Veronika N. führten. Zusätzlich wurden viereckige Eindrücke am Kopf, Hals und Oberkörper gefunden – laut Staatsanwaltschaft stammten diese von einem Fleischklopfer, mit dem David E. auf die 30-Jährige eingeschlagen haben soll. Doch der bestreitet, das Küchengerät zum Tatzeitpunkt in Händen gehalten zu haben.

“Sie hat noch eine Zeit lang geröchelt, dann Stille”

“Selbst rasche ärztliche Hilfe hätte dem Opfer nichts mehr genützt”, so die Staatsanwältin. David E. hingegen wollte nach den “rund fünf bis sieben Minuten”, die der Gewaltexzess gedauert habe, einen klaren Kopf bekommen. Also ging er mit seinem Hund auf der Schmelz spazieren – zwei Stunden lang. Als er danach in die Wohnung in der Herbststraße in Ottakring zurückkehrte, hoffte er, “dass alles wieder in Ordnung ist”. Aber Veronika N. lag immer noch regungslos am Boden. “Sie hat dann noch zehn bis 20 Minuten lang geröchelt, dann war es auf einmal still.”

Die Verhandlung wurde am Mittwochvormittag mit Zeugeneinvernahmen fortgesetzt. Verteidigerin Wagner konstatierte zu der Bluttat in Ottakring: “Er hat sie nicht vorsätzlich getötet.”

(apa/red)

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