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Midtempo als Erfolgsformel für den Eurovision Song Contest

Es gibt eine Erfolgsformel für das Song-Tempo beim ESC.
Es gibt eine Erfolgsformel für das Song-Tempo beim ESC. ©Pixabay.com (Sujet)
Erfolgskonzept für den Eurovision Song Contest: Im Mittelfeld liegen - zumindest, was die Geschwindigkeit der Lieder betrifft. Denn wenn man der Statistik vertraut, ist Midtempo, am erfolgsversprechendsten. Beim ESC 2018 in Lissabon geht es jedoch eher schneller zu, was die "beats per minute" (bpm) angeht.

Die 65 Siegertitel (1969 gab es gleich vier Gewinner) hatten bisher eine Bandbreite von eher getragenen 27 (1995, Secret Garden aus Norwegen) bis hektischen 134 (1998, Dana International aus Israel) bpm. Vorjahressieger Salvador Sobral war mit seinem Song “Amar pelos dois” und 92 bmp dabei eher im oberen Mittelfeld anzusiedeln.

63. Song Contest: Die Herzschlag-bmp als Erfolgsformel

Mit Blick auf die gesamte ESC-Geschichte hat sich allerdings die Wahl einer Schlagzahl im Bereich zwischen 61 und 70 bpm – also dem durchschnittlichen Herzschlag des ruhenden Menschen – als siegbringend herausgestellt, was in 20 Fällen zum Erfolg führte. Schon die zweiterfolgreichste Tempogruppe, 71 bis 80 bpm, kommt nur noch auf zehn Sieger.

Da mag es überraschen, dass die langsameren Nummern in Lissabon eher dünn gesät sind. Am gemächlichsten geht es Laura Rizzotto mit “Funny Girl” für Lettland mit 59 bmp an. Inklusive ihres Beitrags finden sich heuer nur fünf Songs in der statistischen Erfolgsformelkategorie bis 70 bmp. Auch in der Sparte 71 bis 80 bmp sind nur vier Länder präsent.

Cesar Sampson versucht es dennoch mit flottem Tempo

Dann reiht sich alsbald Österreichs Vertreter Cesar Sampson mit “Nobody But You” und 85 bmp ein. Beinahe die Hälfte der 43 vertretenen Songs – nämlich 21 – ist allerdings in der ordentlich flotten Liga über 100 bmp angesiedelt. Die Spitzenposition der Hektischen halten hier die beiden Italiener Meta & Moro mit “Non mi avete fatto niente” und geschlagenen 180 bmp.

Nun ist die Geschwindigkeit ja aber auch nicht alles. Was die Tonart des Songs betrifft, so gilt es im Gesamtvergleich, Dur gegenüber Moll zu bevorzugen, denn auch hier sprechen die Zahlen mit 41 zu 24 eine deutliche Sprache. Allerdings hat sich in den vergangenen Jahren ein Paradigmenwechsel vollzogen, denn seit der Jahrtausendwende ist Moll dominant geworden: Von den 16 Siegertiteln seit 2001 haben zwölf diese oft als melancholisch empfundene Tonart aufgewiesen.

Aber wer glaubt schon einer Statistik, die er nicht selbst gefälscht hat!

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(APA/Red)

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