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Marokkaner Bounasser und Kenianerin Kiprop sind Sieger bei Vienna City Marathon 2018

Der Sieger des Wien Marathons steht fest.
Der Sieger des Wien Marathons steht fest. ©APA/GEORG HOCHMUTH
Der Marokkaner Slaheddine Bounasser hat beim 35. Vienna City Marathon einen Überraschungssieg gelandet. Er lief die 42,195 Kilometer in 2:09:29 Stunden. Bei den Frauen konnte sich die Kenianerin Nancy Kiprop durchsetzen.
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Das Comeback von Weltrekordler Dennis Kimetto ist missglückt, der Kenianer musste am Sonntag beim Wien-Marathon kurz nach der halben Distanz aussteigen. Den Sieg beim 35. VCM holte sich überraschend der Marokkaner Salaheddine Bounasser in 2:09:29 Stunden. Bei den Frauen verteidigte die Kenianerin Nancy Kiprop ihren Wien-Sieg von 2017 erfolgreich. Aufgrund des Teilnehmerfeldes war im Frauenrennen mit einem Streckenrekord spekuliert worden, trotz sommerlicher Temperaturen war dieser wie im Vorjahr in Reichweite. Die 38-jährige Kiprop verpasste in 2:24:18 Stunden die 2:23:47 der Italienerin Maura Viceconte aus dem Jahr 2010 knapp, verbesserte aber ihre persönliche Bestleistung von 2:24:20, die sie 2017 beim VCM gelaufen war, knapp. Im Männerrennen blieb Peter Herzog in der persönlichen Bestleistung von 2:16:57 unter dem EM-Limit für Berlin von 2:17.

Beste Vorzeichen für Wien Marathon

Mit bereits 19 Grad am Start bei der Reichsbrücke zwei Minuten vor neun Uhr war der Wien-Marathon nicht unter den besten Vorzeichen für Topzeiten gestartet worden. Hinter drei Tempomachern hatte sich bei den Herren rasch eine neunköpfige Spitzengruppe gebildet. Um ein paar Läufer dezimiert ging die Schar um Kimetto und den Vorjahreszweiten Ishmael Bushendich mit 1:04:39 beim Halbmarathon durch, was eine errechnete Zielzeit von unter 2:10 ergab.

Kein Sieg für Kimetto

Optisch keinen guten Eindruck mehr machte Kimetto, der abreißen lassen musste und nach 1:20 Stunden ausstieg. Damit bleibt es dabei, dass er nach seinem am 28. September 2014 in Berlin in 2:02:57 markierten Weltrekord nur noch zwei Marathons ins Ziel brachte (2015 und 2016 jeweils London). Immer wieder hatte er in den vergangenen drei Jahren mit Verletzungen gekämpft, für den Start in Wien aber Fitness und gute Form bescheinigt.

An der Spitze fighteten in Folge sechs Läufer. Nach der 30-km-Marke stieg der letzte Pacemaker aus, Bushendich und Bounasser setzten sich ab. Und ab der Ringstraße stellte der Marokkaner die Weichen für den ersten Sieg eines Läufers aus seinem Land in Wien seit 2006. Zweiter wurde erneut Bushendich (2:10:03), Dritter dessen Landsmann Samwel Maswai (2:11:08).

Kiprop erzielte Sieg bei Wien Marathon

Die Frauen-Elite peilte den Streckenrekord an und ging ambitioniert ans Werk. Die 10-km-Durchgangszeit von 33:54 ließ auf eine Endzeit von 2:22 schließen. Das Trio mit Titelverteidigerin Kiprop, ihrer kenianische Landsfrau Celestine Chepchirchir sowie der Äthiopierin Fatuma Sado ging in vielversprechenden 1:11:47 bei der Halbmarathondistanz durch.

Mehr als eine halbe Minute zurück war als Vierte bereits die favorisierte Äthiopierin Helen Tola, die mit 2:22:51 die schnellste Entry-Zeit gehabt hatte. Auch Sado konnte später das hohe Tempo nicht mehr halten, womit es auf einen Zweikampf zwischen den Kenianerinnen hinauslief. Die Vorentscheidung fiel bei der 30-Kilometer-Marke vor dem Happel-Stadion, als Kiprop erfolgreich eine Attacke setzte und die Gegnerin abschüttelte. Zweite wurde schließlich die Äthiopierin Melesech Tsegaye (2:29:51), Dritte Chepchirchir (2:30:39).

Kiprop erfreut über Sieg in Wien

Kiprop freute sich sehr über den zweiten Sieg in Folge, es ist die zweitschnellste je in Wien gelaufenen Zeit. “Ich bin sehr glücklich, dass ich zum zweiten Mal gewonnen habe. Ich wollte auf den Streckenrekord losgehen, aber es war zu heiß”, sagte die Mutter von sieben Kindern (fünf adoptiert, zwei eigene), die in ihrer Heimat ein Schulprojekt unterstützt und auch das Preisgeld von 15.000 Euro wieder investieren wird.

Bounasser siegte bei heißen Temperaturen

Salaheddine Bounasser, der 2017 bei ähnlichen Verhältnissen den Peking-Marathon gewonnen hat, hat solche heißen Temperaturen nicht erwartet, ist an diese aber gewöhnt. “Ich war zuversichtlich, dass ich gewinnen kann. Ab Kilometer 38 war ich mir sicher”, sagte der Marokkaner, der seine persönliche Bestzeit von 2:10:04 verbesserte.

Der in Marrakesch lebende und an einer Pollen-Allergie leidende Bounasser – die ihn in Wien trotz Blütenstaub und Saharasand nicht behinderte – wurde vor knapp einem Monat Vater einer Tochter mit Namen Alij. Er sprach nach dem Lauf durch die Straßen von Wien von einer bisher einzigartigen Marathon-Erfahrung, auch weil er gemeinsam mit Weltrekordler Dennis Kimetto am Start gestanden hatte. Dieser musste wegen muskulärer Problemen in der linken Wade aufgeben.

Kirpop läuft nächstes Jahr wieder in Wien

Nancy Kiprop hatte zum zweiten Mal in Wien kein Wetterglück, 2017 war es zu kalt, 2018 zu heiß. “Aber ich bin trotzdem persönliche Bestleistung gelaufen und bin deshalb glücklich. Aber heuer war es härter”, meinte die 38-Jährige, die kommendes Jahr gerne wieder in Wien laufen und ihr Ziel von 2:22 Stunden erreichen möchte.

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APA/Red.

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