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MA 48 und Wiener Linien im Volleinsatz: Rund um die Uhr Streuen und Räumen

Bei der derzeitigen Wetterlage sind die Schneepflüge der MA48 rund um die Uhr im Einsatz
Bei der derzeitigen Wetterlage sind die Schneepflüge der MA48 rund um die Uhr im Einsatz ©MA 48/Ratz
Wenn es schneit, haben die Einsatzkräfte der MA 48 rund um die Uhr zu tun: Über 1.200 Personen sind am Dienstag seit 3 Uhr Früh im Einsatz. Und auch die Wiener Linien kämpfen mit der derzeitigen Winter-Witterung.
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Die heftigen Schneefälle, die Wien seit Montag heimsuchen, stellen die Einsatzkräfte der MA 48 vor eine große Herausforderung – doch die aktuell 1.276 Einsatzkräfte der MA 48 haben alles im Griff. Sie sind mit 409 großen und kleinen Streu- und Räumfahrzeugen im Einsatz, um den reibungslosen Verkehr auf dem 2.800 km langen Straßennetz und den Fahrradwegen sicherzustellen und die 25.000 Fußgängerübergänge von Schnee zu befreien.

MA 48 und private Fuhrwerke arbeiten auf Hochtouren

Laut Prognose der Hohen Warte kommen heute weiterhin von Südosten zahlreiche Wolken mit zeitweiligem Schneefall von 1 – 5 cm auf Wien zu. Dazu legt der Nordwest- bis Nordwind allmählich zu und erreicht Spitzen zwischen 50 und 60 km/h. Schneeverwehungen sind daher zu erwarten.

Der Schneefall der gestrigen Nacht bescherte der MA 48 den zweiten Volleinsatz in diesem Winter. Ab 16 Uhr setzte der erste Schneefall in den Höhenlagen Wiens ein. Die gesamte A-Tour fährt seither auf den Hauptverkehrsrouten mit 77 Streufahrzeugen. Ab 19 Uhr wurden auch die 132 Streu- und Räumfahrzeuge der Privatfuhrwerke in den Dienst gestellt. Sie sind alle mit der modernen Feuchtsalztechnologie ausgestattet.

Seit Mitternacht sind auch sämtliche Kleinfahrzeuge der Straßenreinigung im Einsatz. Die StraßenkehrerInnen der MA48 nahmen bereits um 03 Uhr in der Früh ihren Dienst auf, um die Straßenübergänge von Schnee zu befreien. Seither waren über 1.200 Einsatzkräfte der MA 48 und der privaten Fuhrwerker im Einsatz. Sämtliche 15 Winterdienstlagerplätze waren rund um die Uhr geöffnet, um die Nachlieferung mit Streumittel sicherzustellen.

Spezialpflüge der MA 48: Gillette-Pflug & Co.

Um den Streumitteleinsatz zu optimieren, legt die MA 48 auf die bestmögliche Räumung der Fahrbahnen von den Schneemassen wert. Nach erfolgreichen Tests im letzen Winter stehen heuer 15 Spezialpflüge mit vielen beweglichen Lamellen zur Verfügung, die auf ausgewählten Strecken – wie etwa der Ringstraße oder der Höhenstraße – zum Einsatz kommen. Im Unterschied zu klassischen Pflügen, die sich aufgrund ihrer eher starren Bauweise dem Profil der Straße nur bedingt anpassen können, besteht der neue Gillettepflug aus zwei hintereinander geschalteten Klingen.

Die erste Klinge ist starr ausgelegt und kümmert sich um die Grobräumung. Die nachgeschaltete zweite Klinge – bestehend aus beweglichen Lamellen – macht die Detailarbeit, indem der Schnee auch von den Vertiefungen in der Straße entfernt wird, da die Lamellen sich den Unebenheiten perfekt anpassen können. Die Folge: Schnee verbleibt nach dem Pflügen nicht mehr in den Spurrillen bzw. anderen Unebenheiten. Bisher sorgten Auftaumittel für die Entfernung der in den Vertiefungen der Straße verbliebenen Schneefilms. Eine verbesserte Räumtechnik hat daher bei Unebenheiten eine Reduktion der Salzsole zur Folge.

Teils auch Wiener Linien zuständig

Die Stadt-Autobahnen, wie etwa die Südost-Tangente, sowie Privatstraßen liegen nicht im Zuständigkeitsbereich MA 48. Im Haltestellenbereich von öffentlichen Verkehrsmitteln sind die jeweiligen Betreiber wie etwa die Wiener Linien bzw. die AnrainerInnen zuständig. Für die Gehsteige sind die jeweiligen Liegenschaftseigentümer und Hausbesitzer verantwortlich, sie haben entweder selbst oder über beauftragte Firmen für die Räumung und Streuung zwischen 06 Uhr in der Früh und 22 Uhr am Abend zu sorgen.

Die Wiener Linien geben nach dem Neuschnee von rund zehn Zentimetern in der Nacht auf Dienstag in einer Aussendung bekannt, dass es im Öffentlichen Verkehr zu keinen großflächigen Störungen käme. Punktuelle Verzögerungen aufgrund der Witterung und Verkehrsbehinderungenseien aber im gesamten Netz zu erwarten. Besonders Bus- und Straßenbahnlinien seien stark vom Individualverkehr abhängig und etwas langsamer als gewöhnlich unterwegs.

Wiener Linien empfehlen: Umsteigen auf die U-Bahn

Staus, witterungsbedingte Unfälle, hängengebliebene Pkws und Lkws sorgen bei den Bim-Linien teilweise für Verzögerungen und unregelmäßige Intervalle. Auch Falschparker, die aufgrund des Neuschnees häufiger auftreten, sorgen immer wieder für Verzögerungen. Nur wenn die Gleisplatten auch wirklich frei sind, kann die Straßenbahn problemlos vorbei. Die Wiener Linien empfehlen daher den Umstieg auf die U-Bahn.

An einzelnen Punkten im Straßenbahnnetz kam es zu Störungen aufgrund von Weichenproblemen. Um ein Zufrieren der über 1.000 Straßenbahnweichen und 580 U-Bahnweichen zu verhindern und deren einwandfreie Funktion zu ermöglichen, setzen die Wiener Linien auf Weichenheizungen. Auf der Straßenbahnlinie 10 kam es wegen einer ausgefallenen Weichenheizung am Dienstagvormittag vorübergehend zu Verzögerungen.

Winterdienst im gesamten Netz

Bis zu 360 Mitarbeiter sind für die Wiener Linien im Wintereinsatz, damit die Fahrgäste auch bei Schneefall und Glätte möglichst rasch und sicher durch die Stadt kommen. Mehr als 1.000 Straßenbahn-Haltestellen, 422 Straßenbahn-Gleiskilometer und 226 U-Bahn-Gleiskilometer werden im Winterdienst betreut. Dazu kommen noch 101 U-Bahn-Stationen und mehr als 3.200 Bus-Haltestellen.

42 Schienen-Schneepflüge mit Streuvorrichtungen stehen zum Räumen der Straßenbahngleise zur Verfügung. Um Haltestellen, U-Bahnstationen und deren Zugangsbereiche möglichst schneefrei zu halten, kommen je nach Witterung auch bis zu 16 Groß-LKW mit Schneepflug und mehr als 50 für den Winterdienst speziell ausgerüstete Fahrzeuge, wie Kehrmaschinen, Schneelader, Kleintraktoren und Streufahrzeuge zum Einsatz. Darüber hinaus stehen im Winterdienst auch Vertragsfirmen bereit.

Hausbesitzer müssen Haltestellen auf Gehsteigen räumen

Gehsteige und Haltestellenbereiche, die sich auf dem Gehsteig befinden, müssen in der Zeit von 6 bis 22 Uhr von den Hausbesitzern, Hauswarten oder den damit beauftragten Schneeräumfirmen betreut werden. Außerhalb dieser Zeit sorgt der Winterdienst der Wiener Linien dafür, dass gefahrloses Ein- und Aussteigen möglich ist. Nichtsdestotrotz bitten die Wiener Linien ihre Fahrgäste bei der derzeitigen Wetterlage mit Schnee und Glätte in ganz Wien um erhöhte Aufmerksamkeit.

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