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Leichenteile am Wienerwaldsee: Aktueller Stand der Ermittlungen

Am Wienerwaldsee fand man die Leiche des Autohändlers - die Polizei ermittelt
Am Wienerwaldsee fand man die Leiche des Autohändlers - die Polizei ermittelt ©APA
Zum Fall um den serbischen Autohändler Milos N., der ermordet und zerstückelt beim Wienerwaldsee entdeckt wurde, laufen die Ermittlungen im Umfeld des Opfers auf Hochtouren. Wie berichtet wurde sein Wagen gefunden, nun werden immer mehr Details bekannt.
Auto des Opfers gefunden
50.000 Euro erpresst
Identität geklärt
Verbrechen vermutet
Passanten finden Leiche
Der ähnliche Fall

Nach dem Fund der sterblichen Überreste des Wiener Gebrauchtwagenhändlers Milos N. am Wienerwaldsee ist die Polizei in ihren Ermittlungen nun ein Stück weitergekommen: Am Montagabend entdeckten die Ermittler wie berichtet den Wagen des Ermordeten in Wien-Penzing. Dies gelang durch einen gegen 19:00 Uhr eingegangenen Hinweis.

Wo genau der schwarze Mercedes E 220 CDI abgestellt war, wollte Polizeisprecherin Regina Steyrer am Dienstag zunächst nicht bekanntgeben. Die Untersuchungen am Fundort seien noch nicht abgeschlossen, sagte sie.

Entführung vor dem Mord ist wahrscheinlich

Der Tote war am Samstagnachmittag beim Wienerwaldsee bei Tullnerbach (Wien-Umgebung) gefunden worden. Die Obduktion der stark verwesten Leichenteile ergab, dass der Tote erschlagen worden war. Nachdem klar wurde, dass es sich um den seit 2. Juli 2012 abgängigen Milos N. handelte, gingen die Ermittlungen schnell in Richtung Entführung. Der aus Serbien stammende 55-Jährige wurde zuletzt an jenem Tag lebend gesehen.

Der Sohn sagte aus, am Mittwoch von einem Unbekannten angerufen worden zu sein. Der Mann am anderen Ende der Leitung behauptete, den 55-Jährigen in seiner Gewalt zu haben. Er forderte 50.000 Euro für die Freilassung. Es kam aber zu keinem weiteren Kontakt mit dem Entführer.

Opfer vom Wienerwaldsee betrieb Autohandel in Döbling

In ihren Ermittlungen steht die Polizei noch ziemlich am Anfang. “Es ist noch alles offen”, sagte Steyrer. Das Opfer, das am Wienerwaldsee ermordet gefunden wurde, war bisher nicht polizeibekannt. Es lebte mit seiner Familie in der Taborstraße in der Leopoldstadt. Den Autohandel betrieb Milos N. – entgegen anderer Informationen – nicht in der Brigittenau, sondern in Döbling. Dementsprechend hatte es auch nichts mit einem an der ursprünglich vermuteten Adresse des Geschäfts firmierenden Bordellbetrieb zu tun. Eine Rotlichtfehde als Hintergrund dürfte damit eher ausscheiden.

Die Nachforschungen der Polizei – federführend ist jetzt die Gruppe Hoffmann des Wiener Landeskriminalamtes – konzentrieren sich offenbar zunächst auf das engere Umfeld. Einen Mafia-Hintergrund gebe es wohl eher nicht, hieß es hinter vorgehaltener Hand.

Kein Zusammenhang mit der Wienerwald-Leiche

Auch mit einem ähnlich gelagerten Fall vom April dieses Jahres dürfte es eher keinen Zusammenhang geben, weil in jenem Fall ein Verdächtiger bereits in Untersuchungshaft sitzt. Auch damals war die verstümmelte Leiche eines aus Serbien stammenden Autohändlers bei Gablitz im Wienerwald gefunden worden. Das Motiv in jenem Fall ist bisher offen – trotz der Paralellen zu dem Fall um die Leiche am Wienerwaldsee wird eine Verbindung hier nach derzeitigem Ermittlungsstand ausgeschlossen.

(apa/red)

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