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Kirchenschenkung in 1160 Wien: Entscheidung liegt bei Rom

Um die geplante Verschenkung der Kirche Neulerchenfeld ist heftiger Streit entbrannt.
Um die geplante Verschenkung der Kirche Neulerchenfeld ist heftiger Streit entbrannt. ©APA
Seit Herbst 2010 schwelt der Konflikt zwischen der Erzdiözese und den Gläubigen der Pfarre Neulerchenfeld, weil die Kirche an die serbisch-orthodoxe Gemeinde verschenkt werden soll. Nun soll Rom entscheiden.
Erzdiözese Wien verschenkt Kirche

Nun ist Rom am Zug: Die Entscheidung über die geplante Übergabe der Kirche Neulerchenfeld in 1160 Wien an die serbisch-orthodoxe Gemeinde liegt nun bei der Kleruskongregation. Das ist das Ergebnis eines Treffens zwischen Mitgliedern des Neulerchenfelder Pfarrgemeinderats und Kardinal Christoph Schönborn am Freitagabend, wie ein Sprecher der Erzdiözese Wien bekanntgab. “Es war ein offener und ehrlicher Austausch”, berichtete er nach dem Gespräch der beiden Parteien im erzbischöflichen Ordinariat.

Seit Herbst 2010 schwelt der Konflikt zwischen der Erzdiözese und den Gläubigen der Pfarre Neulerchenfeld. Die Erzdiözese will die Kirche an die serbisch-orthodoxe Gemeinde verschenken, Mitglieder der Pfarre sind jedoch dagegen. Um die Übergabe des Gotteshauses zu verhindern, hatte sich der Neulerchenfelder Pfarrgemeinderat sogar an die Kleruskongregation in Rom gewandt. Dort wurde einem Rekurs gegen die Auflösung der Pfarre stattgegeben. Damit wurde die Auflösung, die ursprünglich für 30. Juni vorgesehen war, vorerst ausgesetzt. Bis spätestens 30. September will die Kleruskongregation in der Causa entscheiden.

Übergabe der Kirche Neulerchenfeld doch nicht im Sommer

Die Kleruskongregation hat – den Neulerchenfelder Gläubigen zufolge – beide Parteien außerdem aufgefordert, “eine versöhnliche Lösung zu finden”. Zu dieser ist es beim heutigen Gespräch offensichtlich nicht gekommen. “Im Sinne eines loyalen Verhaltens” würden nun alle Beteiligten die Entscheidung der römischen Dienststelle über den eingelegten Rekurs abwarten, erklärte der Sprecher der Erzdiözese. Es werde auch weitere Gespräche geben, kündigte er an. Ein Termin für das nächste Treffen sei allerdings noch nicht fixiert worden.

Dass die Übergabe der Kirche Neulerchenfeld an die serbisch-orthodoxe Gemeinde – wie geplant – noch im Sommer erfolgt, ist unwahrscheinlich. Es ist laut Erzdiözese unrealistisch, dass die Kleruskongregation die Rekursbeantwortung noch im Sommer erledigt. Erst vergangene Woche seien die letzten von der römischen Dienststelle benötigten Unterlagen abgeschickt worden.

Auch nach einer Entscheidung in Rom könnte die Causa um die Kirche Neulerchenfeld noch kein Ende finden. Es bestehe nämlich die Möglichkeit, nach der Beantwortung des Rekurses in der nächsthöheren Instanz Einspruch zu erheben. Der Sprecher der Erzdiözese: “Die unterlegene Partei kann einen Rekurs gegen den Rekurs einlegen.”

(APA)

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