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Kellerleichen in Meidling: Esti möchte Kind mit aufziehen

Esti, die unter Doppelmordverdacht in U-Haft sitzt, möchte die gemeinsame Obsorge für ihren Sohn Rolando.
Esti, die unter Doppelmordverdacht in U-Haft sitzt, möchte die gemeinsame Obsorge für ihren Sohn Rolando. ©APA
Estibaliz C., die unter Doppelmordverdacht steht und sich derzeit in U-Haft befindet, möchte weiterhin um ihr Kind kämpfen. Rund eine Woche nach der Geburt von Rolando strebt die 32-Jährige eine gemeinsame Obsorge mit dem Kindesvater an.
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Am Mittwochabend bekräftigte ihr Anwalt Werner Tomanek in der ORF-Sendung “Club 2”, dass die mutmaßliche Doppelmörderin Esti eine gemeinsame Obsorge mit dem Kindesvater von Rolando anstrebt.

Rolando soll zweitweise zu Mutter Esti in U-Haft

Es spreche nichts gegen eine “Timesharing-Lösung”, zumal das auch vom Vater gewollt sei, stellte Tomanek fest. Das Kind soll demnach jeweils ein paar Wochen beim 47-jährigen Roland R. verbringen, der Estibaliz C. demnächst heiraten möchte, und dann für eine oder zwei Wochen zur derzeit in U-Haft befindlichen Mutter in die Justizanstalt wechseln.Der renommierte Kinder- und Jugendpsychiater Ernst Berger bezeichnete diesen Vorschlag im “Club 2” als “problematisch”. Die Entscheidung über die endgültige Obsorge liegt beim zuständigen Pflegschaftsgericht.

Esti soll von Details der Geburt nichts gewusst haben

Der Frau war das Baby – angeblich wegen “Gefahr im Verzug” – unmittelbar nach der Geburt abgenommen worden. Sie soll über die genauen Umstände der Entbindung nicht vorab informiert worden sein. “Das deckt sich mit meinen Informationen”, kommentierte Tomanek entsprechende Gerüchte. Demnach soll Estibaliz C. in Bezug auf das Baby weder von einem “Ausfolgeverbot” noch davon gewusst haben, dass eine Kaiserschnitt-Geburt geplant war.

Esti soll nach der Geburt ruhig gestellt worden sein

Tomanek behauptete weiters, seine Mandantin sei nach der Geburt mit einer Injektion ruhig gestellt worden, “wo sie vorübergehend weg war , so dass sie den Akt der Kindeswegnahme nicht bewusst erlebt hat”. Im Zusammenhang mit diesen Vorgängen sollen mittlerweile Anzeigen bei der Staatsanwaltschaft und der Ärztekammer vorliegen.

Der Wiener Krankenanstaltenverbund (KAV) hatte in der Vorwoche betont, die Abnahme des frühgeborenen Kindes wäre primär aus medizinischen Gründen erfolgt. Rolando sei ins Preyer’sche Kinderspital verlegt worden, weil dort eine kinderfachärztliche Abteilung existiert, auf der unverzüglich die nötigen Untersuchungen durchgeführt worden.

Mordfall der Kellerleichen in Meidling

Estibaliz C. steht im Verdacht, 2008 ihren deutschen Ex-Mann und 2010 ihren Ex-Liebhaber getötet zu haben. Die zerstückelten Leichen der beiden Männer waren Anfang Juni 2011 im Keller ihres Eissalons “Schleckeria” in Wien-Meidling von Bauarbeitern entdeckt worden.

(apa/red)

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