Am Ende sollten die Verkehrsexperten, den Befürchtungen vieler Autofahrer zum Trotz, recht behalten. “Die Bauarbeiten werden den Auto-Verkehr nicht direkt beeinflussen”, beruhigte der ARBÖ bereits vor knapp zwei Wochen im Gespräch mit VIENNA.at in Hinblick auf die sanierungsbedingte Teilsperre der U4 zwischen der Endstation Hütteldorf und Hietzing.
Nachdem es Samstagvormittag aufgrund eines Unfalls in der Schlossallee zu Verkehrsbehinderungen gekommen war, wurde für Montagfrüh ein Stau-Chaos im Westen Wiens befürchtet. Ein VIENNA.at-Lokalaugenschein am Wiental auf Höhe der Stadion Hütteldorf zeichnete allerdings ein anderes Bild.
In der Westeinfahrt floss der Verkehr problemlos, wie auf unseren Fotos ersichtlich ist. Auch die engen Intervalle des Schienenersatzverkehrs bereiteten den Autofahrern hier keine Probleme, in Hietzing, rund um die Kennedybrücke, war das Verkehrsaufkommen etwas umfangreicher als sonst.
Zufriedenheit bei den Wiener Linien, Sorgen bei Unternehmen
“Es läuft alles sehr gut”, zeigte sich ein Mitarbeiter der Wiener Linien uns gegenüber in der Station Hüttelforf zufrieden. “Zwischen 7:00 Uhr und kurz vor acht war das Passagieraufkommen am stärksten, viele haben nach den Schnellbahnverbindungen gefragt.”
Weit weniger freudig ist der Blick des Kebapverkäufers in der Station. “Es ist schon jetzt deutlich merkbar weniger los”, berichtete er uns. “Wir bleiben noch ein bis zwei Wochen im Testbetrieb, dann wird der Chef entscheiden – wenn die Kunden ausbleiben, sperren wir vier Monate zu.” Der Verkäufer hat in dieser Situation Glück im Unglück: Er arbeitet für eine Gastronomie-Kette und würde im Falle der zeitweisen Schließlung in einer anderen Niederlassung unterkommen.
Einbußen drohen auch einer Bäckereifiliale und einer Trafik, die ebenfalls am Fuße der Stiegen zur U-Bahn hinauf untergebracht sind. Die U4-Teilsperre dauert bis 4. September an, während der Sommerferien wird auch die derzeit provisorische Endstation Hietzing aufgelassen. Dann verkehrt die U4 nur zwischen Heiligenstadt und Schönbrunn.