Juwelier in Wien-Hernals zum sechsten Mal überfallen: Prozess

Erst im Oktober 2012 war das Geschäft von der berüchtigten “Pink Panther”-Bande geplündert worden. Dem Inhaber wurde damals mit einer Axt sogar die Schädeldecke eingeschlagen. Er überlebte ebenso wie ein Angestellter, der ebenfalls attackiert wurde. Weshalb ausgerechnet dieser Juwelier auf Räuber eine derart große Anziehungskraft ausübt, ist unklar.
Die Rumänen, die sich nun vor einem Schöffensenat (Vorsitz: Andrea Philipp) zu verantworten hatten, waren “zum Geldmachen” nach Wien gekommen, wie einer der Angeklagten zu Protokoll gab. Man habe entweder eine Arbeit finden oder Diebstähle begehen wollen.
Juwelierraub in Hernals: Streife fasste Männer
Weil ersteres offenbar nicht klappte, spionierten sie den Juwelier in Hernals aus. Man organisierte zwei Fluchtautos, die in der Nähe des Geschäfts mit laufenden Motoren bereitstanden, als die Kriminellen zur Tat schritten. “Als wir zu Hause weggefahren sind, haben wir nicht gedacht, dass wir so weit kommen”, so einer der jungen Männer nun vor Gericht. Ein anderer bemerkte, er habe “Geld, um Autos oder Sachen zu kaufen” wollen.
Eine zufällig vorbeikommende Funkstreife machte dem Sextett einen Strich durch die Rechnung. Die Polizisten bemerkten die gewalttätigen Vorgänge, hielten an, sprangen aus ihrem Wagen und traten mit gezückten Dienstwaffen auf den Plan. Einer der maskierten Täter soll versucht haben, mit der Axt auf einen Beamten loszugehen. Nachdem ein Polizist eine Warnschuss abgegeben hatte, ließ der Maskierte von seinem Vorhaben ab. Die Beamten bedeuteten den Tätern, sich auf den Boden zu legen. Mithilfe inzwischen eingetroffener Verstärkung konnten die Männer festgenommen werden. Nun drohen ihnen Freiheitsstrafen von bis zu 15 Jahren.
(APA)