Ein erstes rundes Jubiläum hat in diesem Jahr der Protestsongcontest zu feiern. Zum zehnten Mal stellen sich österreichische Musiker mit oftmals so kritischen wie unterhaltsamen Beiträgen dem Publikum. Die zehn Besten werden sich im Finale am 12. Februar im Wiener Rabenhof Theater gegenüber stehen.
Der Protestsongcontest: Von Bewerbung bis Finale
Fixe Bestandteile der Veranstaltung sind auch in diesem Jahr Dirk Stermann als Moderator und Martin Blumenau und Doris Knecht als erfahrene Jury-Mitglieder. Der Radiosender FM4 und das Wiener Rabenhof Theater riefen gegen Ende des Vorjahres erneut zum musikalischen Ungehorsam auf und an die 2000 Einsendungen folgten.
Eigenkompositionen und Cover Versionen waren erlaubt, ein selbstverfasster, origineller Text war Pflicht. Am 25. Jänner wurde aus den 25 besten aussortiert, die zehn übrig gebliebenen Künstler stellen sich am Dienstag Publikum und Jury.
Flüchtlinge aus der Votivkirche mit dabei
Auch in diesem Jahr zeichnet sich das Finale durch musikalische und thematische Vielfalt aus. In zumindest einem Beitrag findet politischer Protest seinen Weg von der Straße in den Konzertsaal: Refugees of the vienna refugee camp bringen ihre in der Votivkirche vertretenen Anliegen auch im Rabenhof vor und werden sich mit “We Love Vienna / Je t’aime Vienne”, einer Mischung aus Liebeserklärung und Forderungskatalog, dem Publikum präsentieren.
Die Kandidaten 2013
Gut gelaunte Konsumkritik kommt von Matatu und ihrem Song “Guerrabanana”. Wosisig aus Niederösterreich treten auch heuer wieder an, diesmal mit “Finganeglbeissa”, einer Aufforderung zu mehr Engagement und weniger “Sudern”. Gegen Letzteres sind auch Anstaltskinda aka Kapitano Chaotico, die mit “Befrei Di” ein Zeichen setzen wollen. Birds in Trees richten ihr “Ich hoff, du schläfst beschissen” an alle Freunde der Korruption, die Rapperinnnen Tiefsinntaucher gehen mit “Vater Staat” hart ins Gericht und Linksabbiega zollen mit “Dankbar” dem Polit-Sprech und seinen Vertretern Tribut.
Benedikta Manzanos sarkastische Aufforderung zu “Mehr Mitgefühl für Märkte” wird ebenso zu hören sein wie die flehenden Worte von Fargo aus Oberösterreich, der sich mit “I tram ned” in die Rolle eines missverstandenen Angeklagten versetzt. Johnny V-Ausschnitt will mit seinem lässigen Statement “Rotzbremsn san wieder in” punkten.
Mitglieder der Jury
Genug zum Dagegensein haben die Kandidaten also. Wer am Ende als Sieger hervorgehen wird, entscheidet die Jury, die heuer aus Peter Paul Skepek, Skero (Texta), Nina Weißensteiner (Der Standard), Doris Knecht (Kurier), Mirjam Unger (FM4/Filmemacherin) und Martin Blumenau (FM4) besteht. Dirk Stermann übernimmt wieder die Moderation. Das Jubiläum wird auch mit einer CD gefeiert. “CD Protest Songs 2008-2012” enthält die besten Protestsongs der vergangenen fünf Jahre. 20 Lieder inklusive einem 44-seitigen Booklet mit allen Texten. Am 9. Februar wird die CD im Zuge eines Best-of-Konzertes um 19 Uhr im Rabenhof präsentiert.
Im Vorjahr konnten sich die protestsong-geübten Rotzpipn & Das Simmeringer Faustwatschenorchester mit “Hymne 2.0” durchsetzen, einer bitterbösen Adaptierung der Bundeshymne. Wer heuer für seinen Protest belohnt wird, wird am Dienstag entschieden.
Finale Protestsongcontest 2013
12. Februar, 20 Uhr
Wiener Rabenhof Theater
Eintritt: 15 Euro
Best-of-Konzert und Präsentation “CD Protest Songs 2008-2012”
9. Februar, 19 Uhr
Wiener Rabenhof Theater
Eintritt: 15 Euro
Weitere Infos zum Protestsongcontest finden Sie hier.
(apa/red)