Die besten zehn Kandidaten wurden schon am 27. Jänner in einer Vorausscheidung aus 25 Teilnehmern ausgewählt. Jetzt dürfen sie sich am 12. Februar 2012 im Rabenhof vor Publikum beweisen.
Rotzpippn & Das Simmeringer Faustwatschenorchester beim Protestsongcontest
Fast schon Fixstarter sind Rotzpipn & Das Simmeringer Faustwatschenorchester. Bereits 2010 und 2011 dabei, protestieren sie heuer mit einer adaptierten Version der Bundeshymne “Hymne 2.0” – statt Land der Berge heißt es dann “Land der Ämter und Beamten, Land der Stadlmusikanten”. Österreichkritik hagelt es beim Protestsongcontest auch von wos i sig. Mit “Erwin” hat sich die Band aus Amstetten allerdings ein konkreteres politisches Feindbild ausgesucht. Gegen österreichisches “Kastldenken” und dörfliche Scheinidylle singen hirschl mit “Wernhartsgrub” an.
Protestsongcontest: Gegen Wirtschaftskrise und Konsumwahn
Wait For The B-Side, It’s Better denken über “Wie hat die Börse reagiert?” nach: “Und gibt’s einmal ein Erdbeben läuft der Spekulant zu Höchstform auf/ und jeder neue Tote ist ein Punkt im Kursverlauf.” Das Frauenensemble Comedian Feminists macht das Phänomen des “Cross Border Leasen” zum Thema. Den Abschluss der kapitalismuskritischen Fraktion bilden die Niederösterreicher Gregor Fröhlich und die Krisenstimmung. Aus Nirvanas Klassiker “Rape me” wird eine Liebeserklärung an die Ratingagenturen: “Rate me”. Beim Protestsongcontest sind sowohl Coverversionen als auch Originale erlaubt, nur der Text muss eine Eigenkreation sein.
Auch in der schlimmsten Wirtschaftskrise lässt sich der Konsumwahn nicht bremsen. Die Meinung vertreten Johanna Zeul aus Deutschland mit “Ich will was Neues” und there is something to be learned mit “Alles, alles”: “Produkte gibt’s für jedes Bedürfnis, Konfliktmanagement löst jedes Zerwürfnis.” Wirklich glücklich macht aber auch Geld nicht, wie wir von Witwer aus Wien beim Protestsongcontest mit “man findet immer was, das stört” lernen.
Jury kürt Gewinner des Protestsongcontests im Rabenhof
Hip-Hop bringt auch die Rapperin Yasmo & Miss Lead mit “Fuck the academy” in den Potestsongcontest. Wer gewinnt, bestimmt auch dieses Jahr eine Jury aus Musikern, Journalisten und anderen Protestkundigen. Liedermacher Ernst Molden, FM4-Altmeister Martin Blumenau, Ex-Kulturgewerkschafter Peter Paul Skrepek und Journalistin Doris Knecht dürften sich aus den letzten Jahren in der Jury bereits gut kennen. Auch die Stadtzeitung “Falter” ist wie im Vorjahr vertreten: Redakteurin Nina Horacek ersetzt Ingrid Brodnig. Neu in der Runde ist Christina Nemec.
Letztes Jahr konnten die Gebrüder Marx mit dem Wienerlied “Hättma, kenntma” Jury und Publikum beim Protestsongcontest 2011 von sich überzeugen.
(APA)