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Innenministerium mit Herbert Kickl unter blauer Führung

Der designierte Innenminister Österreichs: Herbert Kickl
Der designierte Innenminister Österreichs: Herbert Kickl ©APA
Das Innenministerium gilt als einstige SPÖ-Domäne, seit dem Jahr 2000 wurde es von der ÖVP geführt. Nun folgt erstmals die FPÖ unter Herbert Kickl.
Das neue Regierungsprogramm

Das blaue Urgestein wird damit Chef über rund 31.000 Exekutivbeamte. Er bekommt allerdings mit ÖVP-Staatssekretärin Karoline Edtstadler eine schwarze “Aufpasserin” zur Seite gestellt.

FPÖ übernimmt unter Herbert Kickl das Innenministerium

Das Innenressort war eine zentrale Forderung der FPÖ bei den Koalitionsverhandlungen. Es war anfangs davon die Rede, dass Parteichef Heinz-Christian Strache selbst dieses übernehmen wird. Dem Vernehmen nach soll ihm das neben dem Vizekanzlerjob und der Aufgabe als Parteichef aber zu viel gewesen sein.

Nun übernimmt sein Vertrauter Kickl dieses heikle Ressort. Dass die FPÖ neben dem Innen- auch das Verteidigungsministerium führt und damit die gesamte bewaffnete Staatsgewalt mit sämtlichen Polizisten, Soldaten und Geheimdiensten verantwortet, erfüllt einige politische Akteure mit Sorge. “Niemand muss sich fürchten”, sagt dazu Kickl.

Trennung zwischen Innen- und Justizministerium von VdB gefordert

Bundespräsident Alexander Van der Bellen hatte im Zuge der Regierungsverhandlungen auf eine Trennung zwischen Innen- und Justizministerium gefordert. In Sachen blaues Innenministerium drängte das Staatsoberhaupt zudem auf einem ÖVP-Staatssekretär. Karoline Edtstadler soll sich deshalb unter anderem um Korruptionsagenden sowie um das Gedenkwesen, etwa die KZ-Gedenkstätte Mauthausen, kümmern.

Seit Schwarz-Blau I unter ÖVP-Leitung

Das Innenministerium war seit Schwarz-Blau I im Jahr 2000 in schwarzer Hand. Der scheidende Minister Wolfgang Sobotka war der achte ÖVP-Ressortchef. Davor galt das Haus als SPÖ-Domäne. Die ÖVP hatte es nur während ihrer Alleinregierung 1966 bis 1970 inne. Mit der Rückkehr der Großen Koalition 2007 holten sich die Sozialdemokraten das Innenressort nicht mehr zurück. Der längst dienende Innenminister war der erste nach dem Krieg, Oskar Helmer (SPÖ), der fast 14 Jahre lang das Ressort führte.

Die Innenminister der Zweiten Republik:

Oskar Helmer (S) 20. 12. 1945 – 16. 07. 1959
Josef Afritsch (S) 16. 07. 1959 – 27. 03. 1963
Franz Olah (S) 27. 03. 1963 – 21. 09. 1964
Hans Czettel (S) 21. 09. 1964 – 19. 04. 1966
Franz Hetzenauer (V) 19. 04. 1966 – 19. 01. 1968
Franz Soronics (V) 19. 01. 1968 – 21. 04. 1970
Otto Rösch (S) 21. 04. 1970 – 08. 06. 1977
Erwin Lanc (S) 08. 06. 1977 – 24. 05. 1983
Karl Blecha (S) 24. 05. 1983 – 02. 02. 1989
Franz Löschnak (S) 02. 02. 1989 – 06. 04. 1995
Caspar Einem (S) 06. 04. 1995 – 28. 01. 1997
Karl Schlögl (S) 28. 01. 1997 – 04. 02. 2000
Ernst Strasser (V) 04. 02. 2000 – 11. 12. 2004
Günther Platter (V) 11. 12. 2004 – 22. 12. 2004
Liese Prokop (V) 22. 12. 2004 – 31. 12. 2006
Wolfgang Schüssel (V) 02. 01. 2007 – 11. 01. 2007
Günther Platter (V) 11. 01. 2007 – 01. 07. 2008
Maria Fekter (V) 01. 07. 2008 – 21. 04. 2011
Johanna Mikl-Leitner (V) 21. 04. 2011 – 21. 04. 2016
Wolfgang Sobotka (V) 21. 04. 2016 – 18. 12. 2017
Herbert Kickl (F) ab 18. 12. 2017 –

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(APA/Red.)

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