Die Viennale, die am 20. Oktober startet, holt einen Hauch von Hollywood nach Wien. Harry Belafonte ist der Stargast bei der 49. Ausgabe des Filmfestivals.
Harry Belafonte kommt zur Viennale
Das Viennale Filmfestival widmet dem 84-Jährigen nicht nur ein Tribute-Programm, sondern zeigt auch die Doku “Sing Your Song”, die Belafontes künstlerische Karriere ebenso beleuchtet wie sein politisches Engagement, in einer Gala am 22. Oktober im Gartenbaukino.
Belafonte war Aktivist lange bevor er Künstler wurde. Durch den Einfluss seiner Mutter und des Umfelds, in dem er aufgewachsen ist. Armut schien ihn die ganze Zeit seines Lebens herauszufordern. ” Die mit diesem Vorhaben verbundene Energie, die der Sänger mit der rauen, aber einfühlsamen Stimme in den vergangenen 60 Jahren an den Tag legte, äußerte sich dabei in vielerlei Hinsicht.
Das Leben von Harry Belafonte
Ausgebildet an einer Theaterschule neben späteren Filmgrößen wie Tony Curtis oder seinem langjährigen Freund Marlon Brando startete Belafonte seine Karriere zwar als Schauspieler und Jazzsänger, der Durchbruch gelang ihm aber mit karibischer Folkmusik. Nachdem er in New Yorker Clubs neben Miles Davis oder Charlie Parker auf der Bühne stand, geriet das Album “Calypso” 1956 schließlich zum weltweiten Hit und verkaufte als erste Platte der Musikgeschichte in einem Jahr mehr als eine Million Stück.
Bereits zwei Jahre vor der Veröffentlichung seines Erfolgsalbums reüssierte Belafonte aber auch auf der großen Leinwand: Als Joe ist er in der Opern-Adaption nach Bizet, “Carmen Jones”, unter der Regie des Wieners Otto Preminger zu sehen. Ende der 50er Jahre sah er sich in “The World, The Flesh And The Devil” (Regie: Ranald MacDougall) mit einer post-apokalyptischen Welt konfrontiert und in der düsteren Gangsterballade “Odds Against Tomorrow” gibt er einen Nachtclubsänger mit verhängnisvollen Spielschulden. Neben diesen drei Frühwerken sind im Rahmen des Viennale-Tributes auch seine Zusammenarbeit mit Regie-Altmeister Robert Altman “Kansas City” sowie die Komödie “Uptown Saturday Night” zu sehen, für die Belafonte neben Sidney Poitier und Bill Cosby vor der Kamera stand.
Auch Politik spielte im Leben von Belafonte eine wichtige Rolle. In den vergangenen Jahren galt ein Großteil der Aufmerksamkeit des UNICEF-Botschafters dem ehemaligen US-Präsidenten George W. Bush, den er mit scharfen Worten kritisierte, wie er auch am Rest der Administration kaum ein gutes Haar ließ.
Und jetzt kommt der Künstler nach Wien. Die Viennale findet heuer vom 20.Oktober bis zum 2. November statt.