Er sah das Verteidigungsministerium gefordert. Doch die Kirche in Wien-Neubau gehört zwar zur Stiftskaserne, zuständig ist aber die Militärdiözese. Dort denkt man an eine Neugestaltung.
“Gedenken an Wehrmacht und SS verboten”
Löhrs Kriegsverbrechen seien “hinlänglich aufgearbeitet”, so Walser in einer Aussendung. Dass in einer Kasernenkirche eine Gedenktafel für ihn hänge, verstoße “gegen den Traditionserlass des Bundesheeres, der ein Gedenken an Wehrmacht und SS untersagt”. Nach Walsers Ansicht ein Beleg für die von ihm kritisierte mangelnde “Gedenkkultur” im Heer, gegen die er am Donnerstag auch bei der Kirche in Wien-Neubau demonstrierte.
Dem Verteidigungsministerium indes sind die Hände gebunden, wie es aus dem Büro von Minister Gerald Klug (SPÖ) hieß. Die Kirche schließt zwar direkt an die Stiftskaserne an, allerdings habe man gemäß Konkordat keinerlei Befugnis, etwas zu ändern.
Grünen-Kritik an Gedenktafel
Das obliegt der Militärseelsorge, die am Donnerstag betonte, man wolle “Missverständnisse vermeiden”. Deshalb gebe es “seit längerem Überlegungen, den Innenraum der Stiftskirche neu zu gestalten”. Die Gedenktafeln dienten “keineswegs der Verherrlichung von Kriegsverbrechen”, wurde auf APA-Anfrage betont. “Im kirchlichen Raum steht das Gebet für die Verstorbenen im Vordergrund, auch und gerade für die, die sich schuldig gemacht haben.”
(apa/red)