Wie Polizeisprecher Roman Hahslinger VIENNA.AT auf Anfrage mitteilte, kann ein Fremdverschulden im Fall um den 33-jährigen, den man schwer verletzt und ohne Genitalien im Gasometer auffand, inzwischen so gut wie ausgeschlossen werden – laut Hahslinger “zu 99 Prozent”. Er hat sich die Verstümmelungen offenbar selbst zugefügt, auch laut den Aussagen des Betroffenen.
“Bin auf scharfen Gegenstand gefallen”
Man habe den verwirrten 33-Jährigen, der sich zum Zeitpunkt der Tat unter massivem Alkohol- und Medikamenteneinfluss befand, inzwischen wie geplant einvernommen. “Der Mann hat angegeben, auf einen scharfen Gegenstand ‘gefallen’ zu sein. Er machte aber keine klaren Angaben und sagt, dass er sich an nichts mehr erinnern kann,” so Hahslinger. Wie der Polizeisprecher bestätigt, befindet sich der gebürtige Pole derzeit in der Psychiatrischen Abteilung auf der Baumgartner Höhe.
Die Bluttat am Gasometer-WC
Die Ermittler schenken den Aussagen des 33-jährigen Polen durchaus Glauben: Er soll täglich mehrere Flaschen hochprozentiger alkoholischer Getränke konsumieren und dazu Medikamente nehmen. Er war in verwirrtem Zustand ins Spital eingeliefert worden. Erst bei der Untersuchung des leicht blutbeschmierten und unter Alkohol- sowie Medikamenteneinfluss stehenden Patienten entdeckte das Krankenhauspersonal die abgetrennten Weichteile. Penis und Hoden waren mit einem durchgezogenen Schnitt mit einer scharfen Klinge vollständig abgetrennt worden. Der 33-Jährige wurde notoperiert.
Als Ort des Geschehens hat die Polizei ein öffentliches Klo vor dem Gasometer in der Rosa-Fischer-Gasse ermittelt. Die Wände waren blutverschmiert und am Boden wurden mehrere Einwegrasierklingen sowie Teile des abgetrennten Genitals gefunden. Dieses hätte nicht mehr wieder angenäht werden können, dafür sei es schon zu spät gewesen.
Genitalien abgetrennt, nicht aber Daumen
Zu den nächsten Schritten erklärte Hahslinger: “In den nächsten Tagen ergeht ein Bericht an die Staatsanwaltschaft und es wird noch ein DNA-Abgleich durchgeführt.” Letzterer soll nun letzte Gewissheit bringen, dass Fremdverschulden wirklich auszuschließen ist. Die Ergebnisse dieses Tests lagen am Mittwoch aber noch nicht vor.
Was der Polizeisprecher nicht bestätigen konnte, sind die Gerüchte, dass der 33-Jährige sich Tage vor dem Abtrennen der Genitalien auch den eigenen Daumen abgeschnitten haben soll. Dazu gäbe es keine offiziellen Informationen und er selbst bezweifle dies, so Hahslinger.