Auf den ersten Blick geht es am Montag gleich nach Geschäftsöffnung im Biomarkt Maran in der Filiale Landstraßer Hauptstraße in 1030 Wien zu wie immer: Geschäftiges Treiben herrscht sowohl bei den Kunden als auch bei den Mitarbeitern des von der Rückholaktion betroffenen Geschäfts. An der Eingangstür und am schwarzen Brett gibt es Informationen über die EHEC-Gefahr. Und: In den Obst und Gemüseregalen sucht man Produkte aus Spanien vergeblich. Dass die betroffene Ware vermutlich von der Iberischen Halbinsel stammt, wundert hier offenbar niemanden. “Spanien hat ohnedies den schlechtesten Ruf in der Bio-Ware”, erläuterte Filialleiterin Ilona Kantner.
Zurückgebracht wurde bisher nichts, sagte Kantner. Zwei oder drei Kunden von Maran hätten explizit nach österreichischen Waren verlangt oder sich besonders sorgfältig über die Herkunft einzelner Produkte informiert. Grundsätzlich dürfte die Bio-Kundschaft gut im Bilde sein. Beim Lokalaugenschein fragte eine Konsumentin an der Kasse nach “Zwetschken aus Österreich” und wies darauf hin, dass lange Transportwege die Bio-Idee eigentlich ad absurdum führen.
Keine Panik bei Maran
Gemieden wird die Bio-Obst- und Gemüseabteilung im Biomarkt Maran keineswegs. Heute liegen hier heimische Salatgurken im Regal, daneben Landgurken aus Italien und griechische Mini-Gurken. Kantner verwies auf das regionale Angebot: Radieschen, Salat, Spinat und Kräuterseitlinge beispielsweise stammen aus Österreich. Probleme mit heimischer Ware habe es noch nie gegeben.
“Wir haben alles Spanische aus dem Sortiment genommen”, berichtete die Filialleiterin. “Gurken aus Spanien hatten wir aber ohnehin seit Mitte vergangener Woche keine mehr.” Zwei Trollies mit aussortierter Ware warteten am Montag darauf, abgeholt und entsorgt zu werden. Darum kümmere sich die Maran-Zentrale. “Wir haben kaum noch Platz hinten”, ergänzte ein Kollege Kantners.
Keine spanischen Produkte bei Maran
Die Maran-Filialleiterin ist erbost über die “schlechte Presse”, die die Bio-Ware derzeit im Land bekomme. “Solche Schlagzeilen verunsichern die Kunden doch!” Immerhin handle es sich um eine reine Vorsichtsmaßnahme. “Ich habe letzte Woche jeden Tag ein Körberl ungewaschener Heidelbeeren aus Spanien gegessen!” fügte sie hinzu. Bis auf weiteres werde keine Ware aus Spanien den Weg in die Bio-Maran-Regale finden.