Von Anfang an war die Polizei von einem Raubmord ausgegangen, jetzt wurde bekannt, dass die geraubte Summe an Bargeld vermutlich noch sehr viel höher ist als bisher angenommen. Dass die Pensionistin viel Geld daheim hatte, dürfte ihr Sohn in einem Lokal auf der Wienerbergstraße ausgeplaudert haben. Dabei handelt es sich um jenes Lokal, in dem auch die beiden Verdächtigen verkehrten und wo sie festgenommen wurden. Medienberichten zufolge sollen mehr als 100.000 Euro erbeutet worden sein.
Haftprüfungstermin am Montag
Andreas B. (46) und Martin S. (35), den zwei Verdächtigen im Doppelmord an einer Pensionistin und ihrer Pflegerin in Wien-Meidling, seht am Montag der nächste Haftprüfungstermin bevor, sagte der Rechtsanwalt von Martin S., Normann Hofstätter, am Freitag auf Anfrage der APA. Die beiden beschuldigten Männer bestreiten weiterhin, etwas mit der Tat vom 22. Juni zu tun zu haben, bei der ein Betrag über 100.000 Euro geraubt worden sein soll.
Gutachten zu Spuren am Tatort stehen noch aus
Die Männer befinden sich seit einer Woche in der Justizanstalt Wien-Josefstadt in Untersuchungshaft. Die Rechtsvertreter der Verdächtigen warten jetzt auf die Gutachten über die am Tatort gefundenen Spuren und die Auswertung der Handydaten im Zusammenhang mit der Bluttat an der 89 Jahre alten Frau und ihrer 54-jährige Heimhilfe.
Bei beiden Verdächtigen stellte die Polizei zudem leichte Verletzungen, vor allem Kratzspuren fest. Es gebe weitere am Tatort gefundene Spuren, wie etwa Fingerabdrücke von Türklinken, die noch zugeordnet werden müssen, sagte Januschke. Er rechnet damit, dass die Gutachten in zwei bis drei Wochen vorliegen werden.
Kein Geständnis zum Doppelmord in Meidling
Marcus Januschke, der Rechtsanwalt von Andreas B., gab gegenüber der APA an, dass die am Tatort in einer Wohnung in der Böckhgasse gefundenen DNA-Spuren auf einer weggeworfenen Zigarette zwar eine “Vorabübereinstimmung” mit der DNA von B. aufweisen würde, “mit wie hoher Wahrscheinlichkeit weiß man noch nicht.” Er gibt an, dass bisher noch kein “dezidiert schlüssiger” Sachbeweis gegen seinen Mandanten vorliegen würde. Der 46-Jährige “kann definitiv mit dem Tatort in Verbindung gebracht werden”, sagte hingegen Polizeisprecher Thomas Keiblinger am Donnerstag vergangener Woche mit Hinblick auf den DNA-Beweis. “Mein Mandant gibt an, dass er nicht am Tatort war”, sagte Hofstätter über Martin S. Laut mehreren Medienberichten lernten Andreas B. (46) und Martin S. (35) den Sohn des älteren Mordopfers in dessen Stammbeisl kennen, in dem sie früher auch als Kellner tätig waren. (APA/ Red.)