AA

Der Hannovermarkt

Dieser Markt mitten in der Brigittenau hat einiges zu bieten, wenngleich auch hie und da Probleme aufgetaucht sind. Einen Besuch ist der Hannovermarkt auf alle Fälle wert.

Im Herzen der Brigittenau findet sich, zwischen der Hannovergasse und der Othmargasse, der Hannovermarkt, der für viele der anwohnenden Brigittenauer eine unverzichtbare Institution ist. Insgesamt 55 Verkaufs- und fünf Lagerstände beherbergt der Hannovermarkt. Durch den hohen Anteil ausländischer Standler erhält der Markt viel von der Atmosphäre eines südländischen Basars.

Doch der Hannovermarkt hatte in den letzten Jahren zu kämpfen: er verkomme, heißt es, nicht nur die anwachsende Zahl leer stehende Stände, auch die Sauberkeit, die einheitliche Betonbauweise der Stände und die Eingeschränktheit des Angebotes zehrten am Image des internationalen Marktes. Durch diese Vorwürfe wurde der Hannovermarkt in letzter Zeit vermehrt Zielscheibe städtebaulicher Diskussionen, die die Umgestaltung des Marktes beschließen sollten, beispielsweise eine Reduktion auf weniger als die Hälfte der Stände (nur 40 sollten übrigbleiben). Schließlich konnte dann aber doch der Erhalt von 55 Ständen gesichert werden. Nichtsdestotrotz präsentiert sich der Hannovermarkt nach wie vor als sehr lebendiger und geschäftiger Handelsplatz, dessen Angebot sich im Vergleich mit anderen Märkten sehr wohl sehen lassen kann.

Das Angebot am Hannovermarkt

Denn neben Obst, Gemüse, Fisch, Fleisch (der einzige Markt mit einem Pferdefleischer!) und Brot finden sich auch zahlreiche Beisln und Imbissstuben, einige Feinkostläden und ein, zwei Gebrauchswarenhandlungen (deren Angebot aber mehr der Kategorie “Ramsch” zuzuteilen ist) am Hannovermarkt.

Die Beisln auf dem Hannovermarkt werden hauptsächlich von Österreichern geführt und sind, wie auch auf anderen Märkten, Treffpunkt für viele Menschen aus der unmittelbaren Umgebung des Marktes; angeboten werden Wein, Bier und Kaffee an, genauso wie Salate, Suppen und kleine Hauptspeisen. Kleinwarenhändler finden sich auch hier am Rande des Marktes, immer bemüht, möglichst viele Brillen, Uhren, Gürtel und Ferngläser an den Mann zu bringen: “Brauchstu schön Fernglas, schau kannstu kucken hier, siehstu super Sachen, ist auch für Nacht, siehst gut in Nacht!”

Öffnungszeiten und Erreichbarkeit

Öffnungszeiten: Der Hannovermarkt öffnet seine Pforten von Mo – Fr, 6:00 – 18:30, und am Samstag von 6:00 bis 14:00 Uhr. Am Samstag gibt es hier außerdem einen Bauernmarkt mit über 20 Ständen, die ihre Erzeugnisse und Waren aus der Umgebung Wiens dort feilbieten.

Erreichbarkeit: U6 Jägerstraße, dann die Jägerstraße 200m Richtung Brigittaplatz, dort links in die Othmargasse, oder Linie 31 Haltestelle Gerhardusgasse, Linie 39A Haltestelle Pappenheimgasse. -> Stadtplan

Resümee:

Die den Hannovermarkt dominierende Staatszugehörigkeit ist eindeutig Türkisch, etwa 60 bis 70 Prozent der Stände sind im Besitz türkischstämmiger Kaufleute, was aber der Qualität oder der Inbrunst der Verkäufer keinen Abbruch tut. Das Erscheinungsbild kann sicherlich einige Auflockerungen vertragen, aber was gut tut und was zu viel ist, darüber werden sich die Gemüter noch erhitzen. Gesehen muß man ihn trotzdem haben, den Hannovermarkt, am besten an einem sonnigen Vormittag im Spätsommer, wenn die meisten Standler frisch erholt aus ihrem Urlaub zurück sind.

Update: Die Märkte in Wien auf einen Blick

  • VIENNA.AT
  • Märkte Wien
  • Der Hannovermarkt
  • Kommentare
    Die Kommentarfunktion ist für diesen Artikel deaktiviert.