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BP-Wahl: Erneut kein klarer Favoriten

Auch bei der kommenden BP-Wahl ist kein klarer Favorit auszumachen
Auch bei der kommenden BP-Wahl ist kein klarer Favorit auszumachen ©APA
Am 4. Dezember wird bekanntlich erneut gewählt, doch auch nach der aufgehobene Stichwahl vom 22. Mai, die das knappste Wahlergebnis seit 1951 brachte, steht kein klarer Favorit fest.

Bei der Wahl lag Alexander Van der Bellen nur 30.863 Stimmen vor Norbert Hofer.

BP-Wahl: Auch beim dritten Anlauf kein Favorit

Die Österreicher sind in der Frage, wer das nächste Staatsoberhaupt werden soll, gespalten. Von Anfang an klar war diesmal nur, dass sie anders als bisher weder einen roten noch einen schwarzen Bundespräsidenten wollten. Schon in den Umfragen im Frühjahr lag über Monate Van der Bellen vorne. Den ersten Wahlgang und die Urnenwahl im Stechen gewann Hofer, mit Auszählung der Briefwahl wurde am 23. Mai doch noch Van der Bellen Erster. Er holte sich den Sieg in den großen Städten, allen voran Wien und Graz. In allen neun Landeshauptstädten war der frühere Grünen-Chef Erster, aber in fünf der neun Bundesländer gab es eine Mehrheit pro Hofer.

Hofer im ersten Wahlgang weit vor Van der Bellen

Im ersten Wahlgang vom 24. April – wo auch Irmgard Griss, Rudolf Hundstorfer (SPÖ), Andreas Khol (ÖVP) und Richard Lugner am Stimmzettel standen – lag Hofer noch weit vor Van der Bellen: 1,499.971 Stimmen brachte der FPÖ-Kandidat ins Ziel, das waren um 586.753 bzw. 13,71 Prozentpunkte mehr als Van der Bellens 913.218. Auch im Stechen hielt sich Hofer (mit 144.006 Stimmen Vorsprung) zunächst noch vorne – im vorläufigen Endergebnis, das am Abend des 22. Mai verkündet wurde. Aber nach Auszählung der Briefwahl war Hofer am Abend des 23. Mai mit 2,220.654 Stimmen nur mehr Zweiter und Van der Bellen mit 2,251.517 Stimmen und 50,35 Prozent gewählter Bundespräsident – bis zur Aufhebung der Wahl durch den VfGH am 1. Juli.

Städte wählten Van der Bellen, ländlichen Regionen Hofer

So knapp war nie zuvor eine Hofburg-Wahl ausgegangen – nur fast so knapp: Franz Jonas zog 1965 mit 50,69 Prozent zum ersten Mal in die Hofburg ein, allerdings schon im ersten Wahlgang, weil nur Alfons Gorbach (ÖVP) gegen ihn antrat. Das bisher knappste Ergebnis der vier Bundespräsidenten-Stichwahlen gab es gleich bei der ersten Volkswahl im Jahr 1951: Theodor Körner (SPÖ) gewann mit 52,06 Prozent gegen Heinrich Gleißner (ÖVP). Geteilt zeigte sich Österreich auch bei der regionalen Verteilung der Stimmen: Die großen Städte wählten Van der Bellen, die ländlichen Regionen Hofer. Der Ex-Grünen-Chef holte sich alle neun Landeshauptstädte. Vor allem Wien und Graz – mit fast zwei Drittel der Stimmen – sicherten ihm den Sieg. So reichte dem Ex-Grüne-Chef auch die Mehrheit in vier Ländern, nämlich Wien, Vorarlberg, Tirol und Oberösterreich, um bundesweit Erster zu werden. Die weitaus höchste Zustimmung hatte er mit 63,32 Prozent in der Bundeshauptstadt, wo auch der Amtssitz – die Hofburg – liegt. Die Vorarlberger wählten ihn zu 58,59 Prozent.

Hofer fast 60 Prozent der Stimmen in Kärnten

Hofer schaffte ebenfalls ein Landesergebnis über 60 Prozent, und zwar in seiner Heimat, dem Burgenland. Dort sind allerdings die wenigsten Wahlberechtigten zu Hause – während Wien die zweithöchste Zahl aufweist. Im wählerstärksten Land, Niederösterreich, lag Hofer zwar recht deutlich (52,65 Prozent) vorne, aber Van der Bellen holte sich das drittstärkste, Oberösterreich. Fast 60 Prozent – genau 58,10 – erzielte Hofer in Kärnten, das lange in blau/oranger Hand war. Wie groß das Stadt-Land-Gefälle war, sieht man an der Steiermark: Dort kam Hofer landesweit auf 56,22 Prozent – aber in der Landeshauptstadt Graz wählten 64,44 Prozent Van der Bellen. Mehrheitlich für den FPÖ-Kandidaten entschied sich auch das Land Salzburg, in der Stadt kam hingegen Van der Bellen auf fast 60 Prozent.

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(APA/Red.)

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