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Bedeutung der Wiener Straßennamen: Unterwegs im 9. Bezirk

Die Geschichte der Stadt findet sich in den Straßen Wiens
Die Geschichte der Stadt findet sich in den Straßen Wiens ©Schaub-Walzer / PID
Der heutige 9. Bezirk liegt innerhalb des Wiener Gürtels, welcher an der Stelle des ehemaligen Linienwalls angelegt wurde. Ein Teil der Geschichte findet sich bis heute in einigen Straßennamen.

Gleich wie im 7. Bezirk, wohnt man nicht “in”, sondern “am Alsergrund”. Heute leben über 40.000 Wiener im 9. Wiener Gemeindebezirk, welcher im nördlichen Zentrum der Stadt liegt.

Die Geschichte der Straßennamen in Alsergrund

Die frühesten Ausgrabungen in dem Bezirk stammten aus der Römerzeit. Erstmals besiedelt wurde die Gegend um das Jahr 800 von Kolonien aus Bayern. Hier eine kleine Auswahl was hinter der Straßennamen in Wien-Alsergrund steckt:

Währinger Straße und Währinger Gürtel

Die Währinger Straße und der Währinger Gürtel reichen vom 8. in den 18. Bezirk und weisen auf den ehemaligen Vorort Währing hin, welcher urkundlich bereits im 12. Jahrhundert (“Hof zu Waring”) erwähnt wurde.

Rooseveltplatz

Der Platz ist nach dem amerikanischen Präsidenten (1933-1945) Franklin Delano Roosevelt (1882-1945) benannt.

Alser Straße

Die Straße reicht vom 8. in den 9. Bezirk und wurde nach dem dort befindlichen Bach “Als” benannt.

Spitalgasse

Die Gasse ist nach dem Allgemeinen Krankenhaus der Stadt, welches es seit 1784 gibt, benannt.

Lazarettgasse

Die Lazarettgasse erinnert an die Krankenanstalten, die sich in der Gegend seit dem Mittelalter befinden.

Sensengasse

Die Gasse ist nach einem Hausschild, “Zur goldenen Sense”, benannt. In dem Gebiet befanden sich drei Friedhöfe.

Schwarzspanierstraße

Der Name der Straße erinnert an die Kirche und das Kloster der “Schwarzspanier”, welche 1963 abgetragen wurde.

Berggasse

Die Gasse erhielt 1862 ihren Namen und erinnert an den alten, steilen Donauuferhang.

Nußdorfer Straße

Die Straße erinnert an den ehemaligen Vorort Nussdorf.

Alserbachstraße

Die Straße wurde nach dem “Alser Bach” benannt, der sich von 1840 bis 1846 in diesen Bereich befand.

Liechtensteinstraße

Die Straße ist nach Johann Adam Andreas Fürst Liechtenstein (1657-1712) benannt, der an dieser Stelle im Jahr 1687 ein Grundstück erworben hat und einen Palast, Park und die Vorstadt Lichtental anlegen ließ.

Servitengasse

Die Gasse findet sich in den Urkunden der Stadt erstmals 1778. Namensgeber sind die Kirche und das Kloster der Serviten.

Porzellangasse

1721 bis 1864 bestand in dieser Gegend die kaiserliche Porzellanfabrik, nach dieser wurde die Gasse 1862 benannt.

Julius-Tandler-Platz

Benannt ist der Platz nach Doktor Julius Tandler (1869-1939), der sich nach dem Ersten Weltkrieg für die Sozialdemokratie engagierte. Darüber hinaus hat er sich unter anderem auch für die Reform des Krankenanstaltengesetzes eingesetzt und das Gesundheitswesen reformiert.

Roßauer Lände, Roßauer Gasse und Roßauer Brücke

Lände, Gasse und Brücke erinnern an die alte Vorstadt. Die Rossau erhielt den Namen von den ehemaligen Weideplätzen und Scheunen für die Pferde, welche man benötigte, um Schiffe aufwärts der Donau zu ziehen.

Spittelauer Lände und Spittelauer Platz

Beides erinnert an die Donmauinsel Spittelau, auf der Menschen, bei denen vermutet wurde, dass sie an der Pest erkrankt waren, unter Quarantäne gesteckt wurden.

123Autor: Peter Autengruber, Verlag: Pichler Verlag Kosten: 19,90 Euro ISBN: 978-3-85431-599-5

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(NTA)

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