Die Josefstadt wurde 1850 zum 7. Bezirk vereinigt und wurde 1861 zum 8. Bezirk. 1857 zählte er mit über 13.000 Einwohnern zum kleinsten Bezirk Wiens, heute leben über 24.000 Menschen in der Josefstadt.
Die Geschichte der Straßennamen in der Joefstadt
Der 8. Bezirk zählt zu einem der am dichtesten verbauten Gegenden der Stadt, mit wenigen Grünflächen. Noch heute findet man reichlich Geschichte im Bezirk. Hier eine kleine Auswahl was hinter der Straßennamen der Josefstadt steckt:
Auersbergstraße
Die Straße reicht von dem 1. in den 8. Bezirk und erhielt 1862 ihren heutigen Namen. Namensgeber ist Fürst Johann Adam Auersberg (1721-1795), welcher das dortige Palais 1781 kaufte und es restaurieren ließ.
Lange Gasse
Die Gasse wurde bereits 1700 angelegt und war früher die Hauptstraße der Vorstadt.
Wickenburggasse
Namensgeber für die Straße war der deutsche General Anton Reichsgraf Wickenburg (1750-1813), die Straße 1810 eröffnete, indem er das erste Haus in dieser Gegend baute.
Schlösselgasse
Die Schlösselgasse wurde 1862 nach dem Gasthaus “Zum goldenen Schlössel” benannt.
Ledergasse
Die Gasse wurde nach dem Haus von Philipp Kemeter, einem Ledergroßhändler, benannt, welches 1705 erbaut wurde.
Skodagasse
Professor Josef Skoda (1805-1881) gab der Gasse ihren Namen. Er führte unter anderem die erste Operation am Herzen durch. Darüber hinaus engagierte er sich für den Ausbau der Kanalisation und der Hochquellwasserleitung. Zudem ist die Straße nach Albin Skoda (1909-1961), einem Burgtheaterschauspieler, Sammler und Stifter, benannt.
Blindengasse
Benannt wurde die Blindengasse 1862 nach einem Blindeninstitut, welches sich in dieser Gegend 1829 befand. Zuvor hieß sie Brunngasse, weil sich im Hof des genannten Hauses ein fließender Brunnen befand.
Josefstädter Straße
Die Straße erinnert an die ehemalige Vorstadt, welche nach Joseph II. benannt war.
Piaristengasse
Die Gasse wurde nach dem Piaristenorden, der 1700 bis 1716 die Piaristenkirche erbaute, benannt.
Lerchenfelderstraße
Die Lerchenfelder Straße reicht vom 7. in den 8. Bezirk und erinnert an die Vorstadt Lerchenfeld, welche bereits im 13. Jahrundert in den Urkunden der Stadt erwähnt wurde. Die Vorstadt, welche sich über Teile des heutigen 7., 8. und 9. Bezirks erstreckte, erhielt ihren Namen entweder von einem Lärchenwald oder verweist darauf, dass sich der kaiserliche Hof in der Gegend mit dem Lerchenfang auseinandersetzte. Es ist aber auch wahrscheinlich, dass eine ältere slawische oder keltische Flur- oder Ortsbezeichung Namensgeber der Vorstadt war.
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(NTA)