72-Jährige im Wiener Stadionbad von Mähtraktor angefahren: Strafantrag
Die Staatsanwaltschaft hat einen Strafantrag wegen fahrlässiger Körperverletzung eingebracht, gab Behördensprecher Thomas Vecsey am Donnerstag abekannt.
Der Unfall im Wiener Stadionbad
Eine 72-jährige Frau war am 18. Mai 2015 von dem Kleintraktor erfasst worden, als sie sich über eine Liegewiese in Richtung des Buffets begeben wollte. Die Pensionistin – Stammgast im unmittelbar neben dem Ernst-Happel-Stadion gelegenen Freibad in der Leopoldstadt – musste von einem Notarzt-Hubschrauber ins Spital geflogen werden. Sie wurde dort in künstlichen Tiefschlaf versetzt und auf der Intensivstation behandelt. Die Ärzte stellten bei der Pensionistin zwölf gebrochene Rippen, zwei Wirbelfrakturen, Prellungen, Quetschungen und Schürfwunden fest. Die 72-Jährige konnte erst nach mehreren Wochen das Krankenhaus wieder verlassen.
Mähtraktor-Fahrer hat 72-Jährige “nicht ausreichend beachtet”
Die Staatsanwaltschaft macht nun dem Fahrer des Traktors zum Vorwurf, die 72-Jährige laut Strafantrag “nicht ausreichend beachtet” und in Folge dessen niedergestoßen zu haben. Auch sein damaliger direkter Vorgesetzter wurde zur Anklage gebracht. Er soll es nämlich unterlassen haben, dem mit dem Rasenmähen betrauten Bademeister konkrete Anweisungen zu erteilen.
Außerdem hätte er sich der Anklage zufolge vergewissern müssen, dass sich der Fahrer im Besitz einer Lenkerberechtigung befand sowie ausreichende Fahrpraxis hatte. Wie sich im Nachhinein herausstellte, war beides nicht vorhanden. Im Gegenteil: Angeblich wurde der Unglückslenker nach dem Unfall dazu angehalten, wider besseren Wissens eine auf Ende April rückdatierte Einschulungs-Bestätigung unterschreiben.
Die Strafsache wird am Bezirksgericht Leopoldstadt verhandelt. Der Prozess wurde auf Ende März anberaumt.
(apa/red)
