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Zehn Jahre Wiener Brunnenpassage: Fest am Samstag mit neuen Partnern

Tanzperformances finden regelmäßig in der Brunnenpassage statt
Tanzperformances finden regelmäßig in der Brunnenpassage statt ©Caritas
Die Brunnenpassage in Wien-Ottakring feiert ihr zehnjähriges Bestehen. Zum Jubiläum wurden künftige Partnerschaften des Kunst- und Kulturorts, der 2007 von der Caritas in einer ehemaligen Markthalle initiiert wurde, präsentiert.

So soll in den kommenden drei Jahren die Kooperation mit dem Wiener Konzerthaus und dem Weltmuseum verstärkt und erstmals mit dem Burgtheater zusammengearbeitet werden.

Brunnenpassage will neue Kulturräume erschließen

Im Rahmen dieser strategischen Partnerschaften werden über drei Jahre lang Projekte am Brunnenmarkt, in den drei Partnerinstitutionen sowie an anderen Orten Wiens umgesetzt, erzählte die künstlerische Leiterin der Brunnenpassage, Anne Wiederhold-Daryanavard, bei einer Pressekonferenz am Donnerstag. Dadurch sollen allen Seiten neue Kulturräume erschlossen werden, die ihnen bisher schwer zugänglich waren. Es sei international etwas Besonderes, wenn sich große Häuser auf die Zusammenarbeit mit einer kleineren Institution aus einem Außenbezirk einlassen. “Ich glaube aber, dass wir den Partnern auch Einiges über die transkulturelle Kompetenz zurückschenken”, betonte Wiederhold-Daryanavard.

Mit dem Weltmuseum arbeitete die Brunnenpassage bereits während dessen Umbauphase zusammen. Mit der Eröffnung des Museums Ende Oktober startet dort die gemeinsame Ausstellung “Sharing Stories”. Auch mit dem Wiener Konzerthaus wurde bereits in der Vergangenheit zusammengearbeitet, unter anderem mit den Sing Along-Konzerten. “Diese Allianz gibt es schon seit 2009. Wir professionalisieren sie jetzt”, sagte Matthias Naske, Intendant des Wiener Konzerthauses. Mit dem Burgtheater geht die Brunnenpassage nun erstmals im Rahmen der “Offenen Burg” eine Partnerschaft ein.

Über 400 Veranstaltungen pro Jahr

Jährlich finden mehr als 400 Veranstaltungen in der Brunnenpassage statt. Das Programm reicht von Theater und Tanz über Gesangs- und Musikformate bis hin zu Ausstellungen und Film. Der Eintritt zu den Veranstaltungen ist frei. Finanziert wird das Projekt von der Stadt Wien und vom Bund sowie über Sponsoring und Spenden von Besuchern. Da die Bank Austria im vergangenen Jahr als Sponsor abhandengekommen sei, sei man derzeit auf der Suche nach einem neuen Hauptsponsor, sagte Klaus Schwertner, Generalsekretär der Caritas der Erzdiözese Wien.

Schwertner zog im Rahmen der Pressekonferenz zum Jubiläum Bilanz: “Es hat eine Vision gegeben: Wer miteinander tanzt, singt, einander zuhört und Theater spielt, der kann auch miteinander leben.” Außerdem sei es Teil des Konzepts gewesen, hohe künstlerische Qualität zu bieten und gleichzeitig niederschwellig zu bleiben. “Das ist gelungen”, befand Schwertner.

Sicherheit für Menschen mit Fluchterfahrung

Die Brunnenpassage gebe Menschen mit Fluchterfahrung und Migrationsbiografie Sicherheit, meinte die Nationalratsabgeordnete Nurten Yilmaz (SPÖ): “Weil man hier auch aufeinander aufpasst, ohne einander zu beschämen.” Den Wert der Institution sowohl als Kulturraum als auch für das Zusammenleben, hob auch Kulturminister Thomas Drozda (SPÖ) hervor: “Es ist ein Begegnungsraum, ein Ort, wo man willkommen heißt.” Dabei handle es sich nicht um “ein soziales Nettigkeitsprojekt, sondern um Kunst auf höchstem Niveau”.

Nachbarschaftsfest in der Wiener Brunnenpassage

Kulturstadtrat Andreas Mailath-Pokorny (SPÖ) betonte, dass nicht zuletzt dank der Brunnenpassage das Viertel um den Brunnenmarkt heute eine lebendiger Stadtteil sei. Am Samstag, dem 9. September 2017, wird das zehnjährige Jubiläum ab 19.00 Uhr mit einem Nachbarschaftsfest gefeiert.

(apa/red)

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